Bestände Georgskommende noch bis September 2015 gesperrt

Liebe Nutzerinnen und Nutzer der ULB,

seit dem Großregenereignis im Juli 2014 in Münster ist beträchtliche Zeit vergangen. Sie konnten der Presse und unseren eigenen Seiten entnehmen, dass unser Außenmagazin Georgskommende unmittelbar und umfassend betroffen war und geschädigt wurde. Einige tausend Bände waren dem Wasser direkt ausgesetzt und müssen nun aufwändig Seite für Seite restauriert werden.

Die Vielzahl der insgesamt dort gelagerten 230.000 Medieneinheiten sind nicht den direkten Wasserschäden zuzurechnen, wurden aber sekundär ebenfalls erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Durch den massiven Wassereinbruch in das Gebäude sind u.a. die dortigen Holzböden stark beschädigt und haben im Bodenbereich Schimmel entstehen lassen. Schimmelsporen verbreiten sich rasch und können erhebliche Schäden nicht nur an Materialien, sondern auch und vor allem im menschlichen Körper verursachen (z.B. Lunge). In einigen von uns veranlassten Kontakt- und Materialproben konnte ein Sporenbefall leider auch nachgewiesen werden.

Aufgrund der bekannten raschen Verbreitung der Sporen und aus Verantwortungsbewusstsein unseren Nutzer*innen und Mitarbeiter*innen gegenüber haben wir uns für eine aufwändige und fachgerechte Sporen-Reinigung sämtlicher Bestände der Georgskommende entschlossen. Das gesundheitliche Risiko der angestrebten weiteren Nutzung unserer Archivbestände wird damit ausgeschlossen und ist für uns ein MUSS!

Eine entsprechende Reinigung ist langwierig, wenn sie fachgerechte und qualitativ hochwertige Vorgaben erfüllen muss. Natürlich müssen auch die betroffenen Holzböden entsorgt und Teile des Gebäudes „Außenmagazin“ saniert werden. Die Bestände werden daher in einer auswärtigen Unterbringung gereinigt und erst nach Sanierung des Gebäudes wieder ihren Weg in die Georgskommende finden. Derzeit gehen wir von einer Fertigstellung der Arbeiten im September diesen Jahres aus. Eine „Freigabe“ der Medien erfolgt selbstverständlich erst nach einer sogenannten „Freimessung“, also dem Nachweis der Dekontamination der Bücher und Gebäudeteile.

In diesem Sinne bedauern wir es sehr, dass Sie weiterhin auf die Zugänglichkeit zu bestimmten Medien der ULB verzichten und auch noch ein wenig länger um Geduld gebeten werden müssen. Die Sanierung des Gebäudes und der Bestände geschieht jedoch einzig und im dringlichen Interesse an der Risikominimierung und dem Gesundheitsschutz für unsere Nutzer*innen und Mitarbeiter*innen.

Wir hoffen sehr auf Ihr Verständnis und darauf, dass wir dieses dramatische Kapitel in der ULB-Geschichte im September endgültig schließen können.