„Hackers Werk wird eines Tages wieder entdeckt werden“

Tagungsband zu bedeutendem Indologen erschienen

Am 18. März jährt sich der Todestag des Indologen Prof. Dr. Paul Hacker zum 35. Mal. Einen Einblick in das wissenschaftliche Werk des ersten Lehrstuhlinhabers für Indologie an der Universität Münster gibt der Band „Hackers Werk wird eines Tages wieder entdeckt werden", herausgegeben von Ursula Hacker-Klom, Jan Klom und Reinhard Feldmann. Er beruht im wesentlichen auf den Beiträgen zur gleichnamigen Tagung im vergangenen Jahr an der Universitäts- und Landesbibliothek Münster (ULB).

Hacker-paul

In der ULB wird der Nachlass Hackers aufbewahrt und wissenschaftlich bearbeitet. Er umfasst 67 Kapseln mit rund 9350 Einzeldokumenten. An ihm lässt sich nachvollziehen, dass Hackers Interesse nicht nur dem von ihm geprägten Begriff des „Inklusivmus“ galt. Er steht für eine in der westlichen Welt unbekannte Auseinandersetzung mit fremden religiösen oder weltanschaulichen Meinungen. Diese werden nicht bekämpft, sondern dem eigenen Wertesystem eingegliedert.

Der konvertierte Katholik beschäftigte sich auch mit aktuellen Fragen zur westlichen Religion, unter anderem zum zweiten Vatikanischen Konzil. Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI, Karl Barth und Hans Urs von Balthasar zählten Hackers Studie zu den wichtigsten katholischen Veröffentlichungen über den Reformator Martin Luther. Ratzinger lobte die Genauigkeit der Textanalyse und prophezeite, „dass es (das Werk) eines Tages wieder entdeckt werden würde und noch vieles zu sagen habe“.

Hackers Werk wird eines Tages wieder entdeckt werden! / hrsg. von Ursula Hacker-Klom, Jan Klom, Reinhard Feldmann. Münster, 2013.
(Wissenschaftliche Schriften der WWU Münster : Reihe I; Bd. 1)