Nachlass Maria Kahle

Maria Kahle
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Zur Person

* 03. August 1891 in Wesel
† 15. August 1975 in Olsberg, Sauerland

Die Bahnmeistertochter Maria Kahle verbrachte ihre Kindheit in Wulfen, Westfalen. Einem Umzug nach Olsberg (1908) und dem Abschluss der dortigen Handelsschule, folgte die Tätigkeit als Büroangestellte in Münster.

Auf Verwandtenbesuch in Brasilien erlebte Maria Kahle den Ausbruch des Ersten Weltkriegs, der ihre Rückreise nach Europa verhinderte. Sie nutzte die Zeit für eine Ausbildung zur Journalistin. Zusätzlich zu ihrer Arbeit in Blumenau für die deutschsprachige Zeitung Der Urwaldbote und einer Tätigkeit als Auslandskorrespondentin in Rio de Janeiro und São Paulo nach Kriegsende, unternahm Maria Kahle viele Vortragsreisen in alle größeren deutschen Niederlassungen Brasiliens. Diese Reisen belegen ihr starkes Engagement für das Deutschtum und die Auslandsdeutschen ebenso wie Kahles Gründung der Ostmarkhilfe, in die ihre Honorare flossen und für die sie Spenden sammelte.
Ihrer Rückkehr nach Europa 1920 folgten ein intensives Engagement in der völkisch-nationalen Bewegung und weitere Vortragsreisen.
Das religiös-verbrämte völkische Gedankengut, welches sie in ihren Schriften und Vorträgen verbreitete, zeigt Maria Kahle als bedeutende Propagandistin des Naziregimes, für das sie schon 1934 auf einer Südamerikareise warb und das sie auch noch in der Endphase des Zweiten Weltkriegs bedingungslos unterstützte. Nach Kriegsende verfasste sie Jugend- und Heimatliteratur.

Zum Nachlass

Der 1977 von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster erworbene Nachlass Kahle umfasst 95 Archivkapseln, die u.a. folgende Dokumente enthalten:

  • Private und geschäftliche Korrespondenz
  • Werkmanuskripte von Erzählungen, Gedichten und Vorträgen
  • Zeitungsartikel von und über Maria Kahle, auch Rezensionen ihrer Werke
  • Fotos von ihren Reisen, ihren Auftritten und ihrer Familie
  • Lebensdokumente

Der Nachlass ist durch eine Findliste erschlossen.