Wolfgang Amadeus Mozart - "... der Lieblingscomponist seines Zeitalters"

Frühe Zeugnisse der Mozart-Rezeption aus westfälischen Sammlungen
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Ausstellung
vom 27. Januar bis 23. Februar 2006
im Lesesaal der Universitäts- und Landesbibliothek Münster

Krummer Timpen 3-5,
48143 Münster

Mo. bis Fr., 8-21 Uhr; Sa. 10-18 Uhr

Der Eintritt ist frei.

Wie kein anderer Musiker vor ihm erreicht Wolfgang Amadeus Mozart (* 27. Januar 1756 in Salzburg, † 5. Dezember 1791 in Wien) in seinem Wirken und Nachwirken eine ununterbrochene und bis in die Jetztzeit andauernde Konstanz. Person und Leben Mozarts haben nicht nur seine Zeitgenossen fasziniert, sondern diese Faszination ist durch Generationen – wenn auch unter immer unterschiedlichen Perspektiven – bis heute erhalten geblieben und hat eine wechselvolle Reihe eindrücklicher, dabei häufig tief widersprüchlicher "Mozart-Bilder" erwachsen lassen.

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Vor allem aber ist es die in ihrer Verschiedenartigkeit so reichhaltige, nahezu unerschöpfliche Musik Mozarts, die den Hörer in ihren Bann zu ziehen, zu begeistern und zu berühren vermag. Dieses ganz besonderen Phänomens sind sich bereits Mozarts Zeitgenossen bewusst, wenn sie unisono seine Musik in den höchsten Tönen preisen, von "himmlischen Harmonien", "geläuterten Seeligkeiten" oder "süßen Zaubereyen der Harmonie" sprechen. Mozarts große Beliebtheit wird belegt durch eine Fülle von Publikationen, die zu Lebzeiten und insbesondere in den ersten Jahren nach Mozarts Tod große Verbreitung finden, gleichermaßen Biographien wie Notenausgaben Mozartscher Werke. Selbst im – von Wien aus gesehen – fernen und provinziellen Westfalen ist diese Mozart-Begeisterung um 1800 allerorten anzutreffen. So wird etwa in den kleinen westfälischen Residenzen Rheda und Burgsteinfurt sowie auf Haus Harkotten ein großes Repertoire Mozartscher Musik gepflegt: Sinfonien und Konzerte, Opern und Kammermusik.

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In den aus diesen Adelshöfen überlieferten bedeutenden Musiksammlungen, die in der Universitäts- und Landesbibliothek Münster aufbewahrt und gepflegt werden, finden sich zahlreiche zeitgenössische Handschriften und Drucke von Werken Mozarts sowie eine ganze Reihe von Biographien, Musikzeitschriften und -lexika. Für die Ausstellung wurden aus diesem großen Fundus einige besonders sehenswerte, seltene oder musikhistorisch bedeutende Werke ausgewählt, die die ganze Bandbreite der Mozart-Rezeption um 1800 in Westfalen dokumentieren: Aufführungen von Mozart-Opern in Burgsteinfurt, Sinfoniekonzerte auf Schloss Rheda, kammermusikalisches Konzertieren auf Haus Harkotten oder ein großes musikwissenschaftliches Interesse im Burgsteinfurter Grafenhaus. Diese Exponate sind damit beredte Zeugnisse für eine auch in Westfalen verbreitete frühe Mozart-Rezeption, deren tiefere Begründung Mozarts erster Biograph Friedrich von Schlichtegroll in die knappen Worte fasst: "Mozart erfüllte die großen Erwartungen, zu denen seine bewundernswürdigen und früh entwickelten Gaben das ganze musikalische Publikum berechtigt hatten, auf eine vollkommen befriedigende Art, und ward, um mit wenigen Worten alles zu sagen, der Lieblingscomponist seines Zeitalters."

Auf dem Dokumentenserver MIAMI der Universitäts- und Landesbibliothek Münster ist ein Begleitheft zur Ausstellung als PDF-Dokument abrufbar.