Geschichte und Bestand

Privatbibliothek von Levin Schücking

1991 kaufte das Westfälische Landesmuseum die Bibliothek des westfälischen Dichters, Redakteurs und langjährigen Freundes der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff auf. Die Erschließungsmaßnahmen wurden von der Arbeitsstelle "Historische Bestände in Westfalen" gemeinsam mit dem Landesmuseum durchgeführt.

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Die Bibliothek umfasst 738 Titel. Ursprünglich handelt es sich um die Arbeitsbibliothek Levin Schückings, in die auch nach seinem Tod noch zahlreiche Titel eingefügt wurden. So sind beispielsweise die von ihm selbst verfassten Werke erst später gesammelt und der Bibliothek hinzugefügt worden. Dieser Bestand, der allerdings nie komplettiert wurde, spiegelt seine 43jährige Tätigkeit als Schriftsteller und Redakteur wider. Zu seinen Werken gehören Geschichts- und Bildungsromane, Novellen, Dramen und Lustspiele, die die Vielseitigkeit des Dichters dokumentieren. Das von Freiliggrath weitergeführte "Das malerische und romantische Westfalen" gelangte auch zu überregionale Bedeutung.

 

Erstausgaben der Annette von Droste-Hülshoff, teilweise mit handschriftlichen Korrekturen Schückings, sind ein weiterer - wenn auch kleiner - Bestandteil der Bibliothek. Ferner befinden sich in der Schücking-Sammlung zahlreiche Werke der zeitgenössischen Schönen Literatur. Diese kamen teilweise von Schriftstellern, die Schücking ihre Werke zusandten, damit dieser ihnen durch positive Rezensionen zu einem größeren Bekanntheitsgrad verhalf. Diese Widmungsexemplare machen es möglich, das Verhältnis zwischen Schücking und den zeitgenössischen Dichtern, zu denen er Kontakt hatte, zurückzuverfolgen. So lassen sich trotz der Sympathien für die jungdeutschen Schriftsteller beispielsweise Kontakte zu nationalkonservativen Autoren wie Emanuel Geibel zurückverfolgen. Ein weiterer Bereich weist Titel der westfälischen Landesgeschichte, besonders Titel zur Bistumsgeschichte Münsters, auf.