Teilnachlass Wilhelm Storck

Wilhelm Storck
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Zur Person

* 05. Juli 1829 in Genna, Iserlohn
† 16. Juli 1905 in Münster

Wilhelm Storck, Sohn eines Lehrers, Küsters und Organisten, besuchte von 1845 bis 1850 das Gymnasium in Arnsberg. Nach dem Studium der Philologie in München, Bonn und Münster, wo er im Herbst 1855 sein Examen machte, absolvierte er eine Probekandidatur am Gymnasium in Paderborn. Aufgrund seiner großen Begabung sah ihn das Preußische Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten für den neueinzurichtenden Lehrstuhl der Germanistik an der Königlichen Theologischen und Philosophischen Akademie (der späteren Universität) Münster vor. Storck erhielt ein dreijähriges Stipendium, mit dem er an der Universität Berlin seine Studien in Germanistik und Sanskrit fortsetzen konnte und 1858 promovierte. 1859 wurde er zum außerordentlichen Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Akademie in Münster ernannt, ab 1863 war er Mitglied der wissenschaftlichen Prüfungs-Kommission und 1868 erfolgte seine Ernennung zum Ordinarius. Als erster Professor in Münster kündigte er seine Vorlesungen auf dem Schwarzen Brett in deutscher Sprache an.

Der vielseitig Sprachenkenner, Literaturhistoriker, Dichter und Übersetzer Wilhelm Storck war korrespondierendes und Ehrenmitglied zahlreicher internationaler Institute und Akademien. 1885 wurde er vom portugiesischen König zum Ritter des Santiago-Ordens ernannt, 1887 erhielt er den Komturstern des Christusordens und den Titel Geheimer Regierungsrat.

Zum Nachlass

Der 1915 von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster erworbene Nachlass Storck enthält folgende Dokumente:

  • Briefe deutscher, spanischer, englischer und portugiesischer Schriftsteller und Gelehrter
  • Manuskripte zur portugiesischen Literatur
  • Kolleg-Mitschriften aus Storcks Studienzeit
  • Vorlesungsmanuskripte, der von Storck an der Akademie laufend gehaltenen Vorlesungen in deutscher Literaturgeschichte, gotischer, althochdeutscher, mittelhochdeutscher, schwedischer Grammatik und Interpretationen
  • Sonderdrucke

Der Nachlass wird in HANS erschlossen.