Permalink

0

WDR ZeitZeichen zu Heinrich Böll

Logo WDR bei Wikimedia Commons

„Für die einen war er der „gute Men­sch von Köln“, für die anderen das Gewis­sen der Nation. Für die einen zählte nur der Schrift­steller, für die anderen nur die sich öffentlich ein­mis­chende Fig­ur des Intellek­tuellen. Hein­rich Böll polar­isierte in sein­er Heimat­stadt Köln und in der ganzen Bun­desre­pub­lik.
Seine Tage­büch­er und Briefe doku­men­tieren den Zweit­en Weltkrieg, der sein Leben auch als Erzäh­ler geprägt hat. Die ersten Romane und Kurzgeschicht­en im amerikanis­chen Stil der Short Sto­ries, die er in der Bun­desre­pub­lik als neue Erzählform etablierte, erzählen vom Leben im Krieg und der unmit­tel­baren Nachkriegszeit.
Schon zu Schulzeit­en war Böll ein eigen­er Kopf. Er zog die „Straßen­schule“ der herkömm­lichen vor, die er nur besuchte, um dem frühen mil­itärischen Zugriff der Nation­al­sozial­is­ten zu ent­ge­hen. Mit der Erzäh­lung „Irisches Tage­buch“ begeis­terte Böll ein Mil­lio­nen­pub­likum. Der frühen, restau­ra­tiv­en Poli­tik der Bun­desre­pub­lik und der Dom­i­nanz der Katholis­chen Kirche, trat Böll mit Roma­nen wie „Bil­lard um halb zehn“ oder „Ansicht­en eines Clowns“ ent­ge­gen. Der spätere Roman „Grup­pen­bild mit Dame“, für den er den Lit­er­aturnobel­preis erhielt, ging fast unter, als Böll kurz darauf forderte, die Recht­sprechung in der Bun­desre­pub­lik gelte auch für die Rote-Armee-Frak­tion.
In „Die Ver­lorene Ehre der Katha­ri­na Blum“ hat Böll die Kri­tik der Boule­vard Presse the­ma­tisiert. Nicht nur dieser Roman zeigt wie aktuell die Lit­er­atur Bölls auch heute noch ist.“
(WDR, Ter­ry Albrecht, Ronald Feisel )

Sie kön­nen die Sendung, die 2017 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.