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WDR ZeitZeichen zum Schriftsteller Ilja Ehrenburg

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„Als seine Mem­oiren in der Bun­desre­pub­lik erscheinen soll­ten, hagelte es erst ein­mal Proteste. Ilja Ehren­burg hat­te sich einen unrühm­lichen Namen gemacht: Er schrieb Flug­blät­ter für die Rote Armee, als diese gegen Hitlerdeutsch­land kämpfte: „Wenn du nicht einen Deutschen am Tag getötet hast, war der Tag ver­loren“. Es gibt viele dieser Pam­phlete, ent­standen in ein­er Zeit, die in der Sprache nicht zim­per­lich war – und im Krieg schon gar nicht. Neben den tat­säch­lichen Tiraden Ehren­burgs gibt es andere, die ihm ein­fach unter­stellt wur­den: In einem Flug­blatt soll er zur Verge­wal­ti­gung deutsch­er Frauen aufgerufen haben – einen Beleg dafür gibt es bis heute nicht.
Ehren­burg war Kos­mopolit, der seit 1908 ganz Europa bereiste: Er lebte in Paris und Berlin, er berichtete vom Spanis­chen Bürg­erkrieg und er floh vor den Deutschen zurück nach Rus­s­land. Er ver­fasste Büch­er, die in sein­er Heimat nicht erscheinen durften – und er erhielt den Stal­in-Frieden­spreis. Ilja Ehren­burg war den Wirren sein­er Zeit aus­ge­set­zt und galt selb­st als poli­tis­ches Chamäleon: Immer wieder in Ung­nade gefall­en – und mit Preisen geehrt.“ (WDR, Thomas Klug, Hilde­gard Schulte)

Sie kön­nen die Sendung, die 2016 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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