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WDR ZeitZeichen zum Beginn der Entstalinisierung in der Sowjetunion

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„Stal­in hat­te seine Gefol­gsleute an sich gebun­den, indem er sie zwang, sel­ber Mord und Totschlag zu bege­hen, sich an seinen Ver­brechen zu beteili­gen. Von daher saßen beim 20. Parteitag Mörder unter Mördern. Das Erstaunliche war, dass der ranghöch­ste Täter die anderen Täter dazu brachte, in Zukun­ft vom Mor­den abzuse­hen.
Mit Niki­ta Chr­uschtschows riskan­ter Geheim­rede begann eine umfassende Entstal­in­isierung, und er sorgte für einen zivil­isiert­eren Umgang inner­halb der Partei. Poli­tis­che Geg­n­er wur­den unter sein­er Herrschaft nicht mehr getötet. Er öffnete die Gulags und sorgte in der Sow­je­tu­nion für eine Tauwet­ter­pe­ri­ode. Ein schwieriges Manöver. Denn Stal­in galt vie­len Kom­mu­nis­ten auch über seinen Tod drei Jahre zuvor hin­aus als got­tähn­liche Licht­gestalt.
Sein Nach­fol­ger Chr­uschtschow wollte den West­en wirtschaftlich und tech­nol­o­gisch über­run­den. Die Erfolge blieben aus. Zum Ver­häng­nis wurde ihm, dass er auch die Parteistruk­turen auf­brechen und ver­jün­gen wollte. Deshalb wurde er 1964 von dem Appa­ratschik Leonid Breschnew gestürzt. Allerd­ings nicht umge­bracht. Die Zeit­en, poli­tis­che Geg­n­er aus dem Weg zu räu­men, waren in der Sow­je­tu­nion für lange Zeit vor­bei.“

(WDR, Hein­er Wem­ber, Ronald Feisel)

Sie kön­nen die Sendung, die am 14.2.2021 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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