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Aus unseren Neuerwerbungen – Slavistik 2025.1

Aus dem Ate­lier der rus­sis­chen Autoren – Der „Code“ der Mode in der rus­sis­chen Lit­er­atur und ihre europäis­chen Kon­texte
BuchcoverDie Ereignisse des 19. Jahrhun­derts bee­in­flussten seine Mode: Nicht nur tech­nis­che Neuerun­gen wie die Näh­mas­chine oder syn­thetis­che Far­ben rev­o­lu­tion­ierten die Pro­duk­tion ab der Mitte des Jahrhun­derts. Schon zuvor spiegel­ten sich gesellschaftliche oder poli­tis­che Ereignisse in der Klei­dung der Men­schen – sie passte sich der Opu­lenz des zweit­en Rokokos oder der Schlichtheit des Jugend­stils an.

Hin­ter der Mode ver­birgt sich allerd­ings nicht nur ein Spiegel ihrer Zeit. Autoren nutzten Mode in der Lit­er­atur, um ein bes­timmtes Bild ein­er Fig­ur zu ver­mit­teln. Mit ihr verknüpfte man kul­turelle Vorstel­lun­gen oder Anspielun­gen, die heute oft­mals nicht mehr ver­ständlich sind – so ver­ber­gen sich hin­ter Alek­sej Karenins Hut oder Son­ja Marme­ladovas Tuch mehr als nur Accessoires.Kleidungsstücke, Acces­soires oder Par­fums erfüllen unter­schiedliche Funk­tio­nen in der Lit­er­atur. Sie trans­portieren nicht nur kul­turelles Wis­sen aus dem 19. Jahrhun­dert, son­dern fungierten zu ihrer Zeit auch als Ele­ment real­is­tis­ch­er Fig­uren­charak­ter­isierung oder Mit­tel zur Gesellschaft­skri­tik.

Die Arbeit begreift solche modis­chen Beschrei­bun­gen in der Lit­er­atur daher als „Code“, der nur im his­torischen Kon­text und im Lichte kul­turgeschichtlich­er Ken­nt­nisse Sinn ergibt. Um ihn zu entschlüs­seln, agiert sie inter­diszi­plinär zwis­chen Kul­tur- und Lit­er­atur­wis­senschaft. Die Entwick­lun­gen im Rus­s­land des 19. Jahrhun­derts sind abhängig vom wes­teu­ropäis­chen Vor­bild: Durch die modis­che Führungsrolle Wes­teu­ropas ver­bre­it­eten sich mith­il­fe der Presse in Moskau und St. Peters­burg die gle­ichen Neuheit­en wie in Paris oder Lon­don. Daher ste­hen nicht nur rus­sis­che Autoren wie Niko­laj Gogol oder Alek­san­dr Puškin im Fokus, son­dern auch ihre Verbindung zu Wes­teu­ropa. Gus­tave Flaubert und sein­er Nähe zu den rus­sis­chen Autoren kommt dabei beson­dere Bedeu­tung zu.
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(Counter-)Archive: Memo­r­i­al Prac­tices of the Sovi­et Under­ground
BuchcoverThis book is the first major study explor­ing archival and memo­r­i­al prac­tices of the Sovi­et unof­fi­cial cul­ture. The cre­ation of counter-archives was one of the most impor­tant forms of cul­tur­al resis­tance in the Sovi­et Union. Unof­fi­cial artists and poets had to rein­vent the pos­si­bil­i­ties of main­tain­ing art and lit­er­a­ture that “did not exist”. Against the back­ground of archival the­o­ries and mem­o­ry stud­ies, the vol­ume explores how the cul­ture of the Sovi­et under­ground has become one of the most strik­ing cas­es of schol­ar­ly and artis­tic (self-)archiving, which – although being half-iso­lat­ed from the out­er world – reflect­ed intel­lec­tu­al and artis­tic trends char­ac­ter­is­tic of its time. The guid­ing ques­tion of the vol­ume is how Sovi­et unof­fi­cial cul­ture (de)constructed social mem­o­ry by col­lect­ing, archiv­ing and mem­o­riz­ing tabooed cul­ture of the past and present.
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