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Open-Access-Bücher zur germanistischen Literaturwissenschaft

In der let­zten Zeit sind u.a. diese frei ver­füg­baren Titel erschienen:

„Eins und doppelt“: Literarische Kooperationen vom Minnesang bis zur Künstlichen Intelligenz

Friedrich Wil­helm Block & Niko­la Roßbach (Hrsg.)
https://doi.org/10.17170/kobra-2024082910744

Der Band ver­sam­melt Stu­di­en zum Phänomen lit­er­arisch­er Koop­er­a­tion – vom Mit­te­lal­ter bis in die jüng­ste Gegen­wart. Lit­er­arische Koop­er­a­tio­nen führen in der Forschung immer noch ein Schat­ten­da­sein. Bis heute wirk­mächtig ist das Konzept vom sin­gulären Schöpfer­ge­nie, das seit der zweit­en Hälfte des 18. Jahrhun­derts die Vorstel­lung von Autorschaft und Lit­er­atur prägt, während bei kol­lab­o­ra­tiv­en Schreibpro­jek­ten immer noch eher nach Strate­gien, Tech­niken und Kon­tex­ten gefragt wird. Und das, obgle­ich der wichtig­ste Repräsen­tant der Genieäs­thetik ungle­ich dif­feren­ziert­er urteilte als die ihn ide­al­isierende Rezep­tion: »Im Grunde aber sind wir alle kollek­tive Wesen […]. Selb­st das größte Genie würde nicht weit kom­men, wenn es Alles seinem eige­nen Innern ver­danken wollte. Das begreifen aber viele sehr gute Men­schen nicht und tap­pen mit ihren Träu­men von Orig­i­nal­ität ein halbes Leben im Dunkeln.« (Goethe zu Eck­er­mann)
Der vor­liegende Band nähert sich dem vielschichti­gen und kom­plex­en The­ma durch Einze­l­analy­sen von René Bauer / Beat Suter, Friedrich W. Block, Jen­nifer Clare, Hol­ger Ehrhardt, Ste­fan Greif, Philippe André Lorenz, Michael Meck­len­burg und Niko­la Roßbach.

»Im Grunde Ist Alles, Was Gesagt Wird, Zitiert« – Die Kreative und Intertextuelle Thomas-Bernhard-Rezeption

Robin‑M. Aust
https://doi.org/10.1515/9783839473719

Das Zitieren und Imi­tieren ist eines der zen­tralen Stilmit­tel in Thomas Bern­hards Prosa: der Famu­lant zitiert Strauch, der Stu­dent zitiert Saurau, der Erzäh­ler zitiert Oehler, Oehler zitiert Kar­rer, alle zitieren sie Wittgen­stein oder Voltaire – und Bern­hard zitiert oft­mals Bern­hard. Und auch Bern­hard selb­st wird zitiert: Wohl kaum eine deutschsprachiger Autor*in hat eine der­art umfassende und vari­anten­re­iche Wirkung ent­fal­tet. Robin‑M. Aust fokussiert auf die vielfältige, lit­er­arische Rezep­tion und Trans­for­ma­tion von Bern­hards Prosa in Tex­ten der Gegen­wart­slit­er­atur. Darüber hin­aus wirft er einen Blick auf die Zeichen­haftigkeit von Bern­hards öffentlich­er Per­sona sowie ihre Lit­er­arisierung in fik­tionalen Tex­ten und beleuchtet so das pro­duk­tive Span­nungsver­hält­nis zwis­chen Adap­tio­nen und ihrer Quelle.

Kulturkritik erzählen: Populismus, Ideologie, Ästhetizismus in kulturkritischer Erzählprosa der Moderne (1885–1910)

Sona Lisa Arasteh-Rood­sary
https://doi.org/10.17879/45958608988

Die Kri­tik an der Kul­tur der Mod­erne ist fes­ter Bestandteil des lit­er­arischen Diskurs­es der Jahrhun­der­twende vom 19. zum 20. Jahrhun­dert. Zum unter­sucht­en Kor­pus gehören weltan­schauliche, recht­spop­ulis­tis­che Texte der ›Anti­mod­erne‹ (Julius Lang­behn, Friedrich Lien­hard, Gus­tav Frenssen) und Erzäh­lun­gen der lit­er­arischen Dekadenz (Max Nor­dau, Eduard von Key­ser­ling). Anhand dieser Texte arbeit­et die Studie her­aus, welche struk­turellen Muster sich bei dem Blick auf die Verbindung von Kul­tur­mod­ellen und Textver­fahren ergeben. Der Fokus gilt dabei dem Ver­hält­nis von ide­ol­o­gis­chen, pop­ulis­tis­chen und ästhetizis­tis­chen Anteilen der Texte, die die Arbeit abschließend zu ein­er ana­lytis­chen Sys­tem­atik kul­turkri­tis­ch­er Texte zusam­men­führt.

Diese Arbeit ist als Dis­ser­ta­tion an der Uni­ver­sität Mün­ster ent­standen.

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