Nachlass Kuno Stierlin

Kuno Stierlin
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Zur Person

* 30. August 1886 in Ulm
† 26. August 1967 in Düsseldorf

Kuno Stierlin war der Sohn des Opernsängers Johann Gottfried Adolf Stierlin (1859-1936) und der Dessauer Hofschauspielerin Fides Stierlin (geb. Koffka). Da die Eltern ständig reisten, wurde er von seiner Tante Caroline Stierlin aufgezogen, die in Münster mehrere Häuser verwaltete, welche Johann Gottfried Adolf von amerikanischen Verwandten (siehe Nachlass Ludwig Stierlin) geerbt hatte. Dieser gründete 1897 in Münster an der Rothenburg 23 das Münsterische Konservatorium, das allerdings mit Kriegsausbruch 1914 den Betrieb einstellen musste. Die Inflation 1919 vernichtete das Stierlinsche Kapital, die ererbten Häuser mussten verkauft werden.

Der musisch begabte Kuno erhielt schon früh Musikunterricht im Klavier-, Orgel- und Violinenspiel. Später nutzte er seine Begabung beruflich. Neben seiner Arbeit als Komponist war Stierlin als Kapellmeister in Münster, Elberfeld und Dortmund tätig, sowie ab 1923 als Dirigent bei der Oratorienvereinigung in Hengelo. 1939 kehrte er nach Münster zurück.

Bei den schweren Bombenangriffen 1944 wurde nicht nur sein Wohnhaus zerstört, vernichtet wurden auch ca. 400 Kompositionen, der Großteil seines Lebenswerkes. Die Familie Stierlin zog nach Kriegsende zunächst nach Warendorf, wo Stierlin sich nicht nur seinen Kompositionen widmete, sondern von 1949 bis 1952 den Westkirchener Männergesangsverein leitete und als Organist arbeitete. Seinen Lebensabend verbrachte der Musiker in Düsseldorf.

Stierlinsches Konservatorium
Das Stierlinsche Konservatorium in Münster
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Zum Nachlass

Der 1987 von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster erworbene Nachlass Kuno Stierlin umfasst 101 Kapseln, die u.a. folgende Dokumente enthalten:

  • Kompositionen
  • Korrespondenzen (privat und geschäftlich)
  • Lebensdokumente
  • Zeitungs- und Zeitschriftenartikel u.a. auch Rezensionen seiner Werke

Der Nachlass ist durch eine Findliste erschlossen.