Bestandserhaltung

Historische Bibliothek der Pfarrei Ss. Cornelius und Cyprianus zu Metelen

Durch großzügige Zuwendungen gelang es, nahezu alle Werke der historischen Stiftsbibliothek in ausgewählten Fachbetrieben restaurierung zu lassen. Insbesondere beteiligten sich mit namhaften Summen:

  • Kulturstiftung der Kreissparkasse Steinfurt
  • Volksbank Metelen
  • Gesellschaft zur Förderung gemeinnütziger Zwecke im Kreis Steinfurt

Alle Werke wurden buchpflegerisch behandelt (Reinigung, wo erforderlich Sterilistation), in Schutzboxen verpackt und restauriert. So konnte das Kulturdenkmal "Historische Stiftsbibliothek" gerettet werden.

Eine mittelalterliche Handschrift, das Graduale aus der Stiftskirche

© ULB

Die Stiftsbibliothek St. Cornelius und Cyprianus verfügt über ca. 300 Bände mit einem deutlichen Schwerpunkt im 16. Jahrhundert, außerdem über drei mittelalterliche Hanschriften. Eines der herausragenden Werke ist das Graduale.

Heute erstrahlt das Metelener Graduale wieder in neuem Glanz. Das von dem niederländischen Restaurateur Peter Schrijn, einem Experten für "schwere Fälle", restaurierte Exemplar mit gregorianischen Gesängen für den liturgischen Gebrauch konnte schon 1996 den Metelenern Bürgern im Rahmen einer kleinen Feierstunde vorgestellt werden.
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Ein Holzdeckelband des 16. Jahrhunderts, enthaltend Kirchenväterangaben

© ULB

Renaissance Blinddruckeinband. Pflanzlich gegerbtes Kalbleder, mehrere Rahmungen mit Streicheisen (dreifach). Rollenstempel datiert und monogrammiert: 'V.D.M/I:E 1536' Holzdeckel aus Eiche, an den Kanten überstehend und an der Aussenseite abgerundet. Papierspiegel mit Flügel aus Handschriftmakulatur. An der Frontseite zwei Krampenschliessen.

Im Texträger starke Moderspuren und Schaden, etwas Bild- und Textverlust im Titelblatt (einige Fragmente gegen fl. Blatt geklebt). Dazu Verfärbungen und Wasserränder. Beide Deckelbezüge (Rückenbezug verloren gegangen) zum größeren Teil lose, an den Kanten duchgerieben, Einrisse, hinterer Deckelbezug dazu geschrumpft. Krampen verloren gegangen.

Buchblock mit Saugluft vorsichtig gesäubert, Deckelbezüge und Haften vorübergehend abgenommen. Fragmente der Titelseite vom Spiegel abgetrennt. Flügel (Hs.-Fragmente/Pergament) gesäubert und geflächt. Erste und letzte Lage gelöst, diese Seien mit Klucel neu geleimt. Schwachstellen hinterlegt mit dünnem Japanpapier, lose Fragmente wieder im Titel montiert. Fehlstellen angesetzt mit Japanpapier.
Lagen und Spiegel neu geheftet, Papierflugel zugefügt dazu Falz zum späteren Montieren der Handschriftfragmente. Kapital mit Heftstichen fixiert und hinterklebt mit dünnem Pergament. Originalbezug gesäubert und im Klimazimmer kondizioniert anschließend mit Lederemulsion imprägniert. Haften wieder auf dem Vorderdeckel montiert, Papierflügel gegen den Deckelinnenseiten geklebt, Handschriftfragmente auf Papierfalz montiert. Buchkassette angefertigt.

 

Ein Kopertband aus der Inkubalzeit

© ULB

Gebrauchseinband des späten 15. Jahrhundrets. Lagen geheftet mit zweit Stichgruppen durch den Pergamentumschlag und zwei Lederplatten. Auf beiden Lederplatten zwei Kettenstichreihen. Am Frontschnitt Knotenregister.

 

Texträger mit großen Fraßspuren in den ersten Lagen und in den letzten Blättern. Papier verschmutzt und Wasserrändern. Die hintere Fläche des Bezuges sowie etwa 80% des Rückenbezuges fehlen, in der vorderen Fläche ebenfalls Fraßspuren. Erste und letzte Lage lose. Die letzte Lage ist inkomplett, ein Blatt los beiliegend.

Blätter geflächt, schwächere Stellen mit Klucel neu geleimt, lose Lagen im Rückenfalzbereich mit Japanpapier verstärkt. Diese Lagen mit Heftstichen wieder im Buchblock fixiert. Fehlstellen im oberen Rand der Blätter angesetzt mit Japanpapier. Pergamentumschlag geflächt. Fehlende Titelseie (Stella Clericorum. Deventer, 1490) in Kopie zugefügt. Schutzumschlag und Buchkassette angefertigt.