Zweimal Ausnahmezustand in Münster

Im Handschriftenmagazin der ULB werden in mehr als 160 Nachlässen und Sammlungen nicht nur über 200.000 schriftliche Dokumente aus längst vergangenen Zeiten aufbewahrt, wir besitzen ebenfalls einen beachtlichen Schatz an Bilddokumenten. Neben unzähligen alten Zeichnungen und Grafiken finden sich auch Fotografien, mal als Einzelstücke in Nachlässen, mal als ganze Fotosammlungen zu bestimmten Themen.

Aus unserer „Sammlung Ansichten“ präsentieren wir mit der Postkartensammlung „Kaisertage in Münster“ und der Bilddokumentation „Die zerstörte Universität“ Fotos aus den Jahren 1907 und 1943/44, welche die Stadt Münster in Ausnahmezuständen zeigen, die gegensätzlicher nicht sein könnten.

Beim Besuch des „Reisekaisers“ Wilhelm II. herrschte 1907 allgemeine Jubel- und Feiertagsstimmung, die Stadt präsentierte sich im Festtagsgewand mit Blumenschmuck und feierlichen Grundsteinlegungen und mit den damals üblichen Militärparaden.
Die Sammelstelle für Münsterische Universitätsgeschichte hat 1944 die großen Schäden nach den verheerenden Bombenangriffen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs in ihrer Dokumentation „Die zerstörte Universität“ fotografisch festgehalten – Bilder aus einer dunklen Zeit für die Westfälische Wilhelms-Universität und die Stadt Münster.