Sammlung Augustin Wibbelt

Augustin Wibbelt
Wibbelt als Abiturient ca. 1883, Fotostudio Otto Schulz, Osnabrück
© ULB

Zur Person

*19.09.1862 in Vorhelm
† 14.09.1947 in Vorhelm

Augustin Wibbelt, der einer kinderreichen Vorhelmer Bauernfamilie entstammte, besuchte nach der Lateinschule im benachbarten Enniger das Gymnasium Carolinum in Osnabrück. 1883 bestand er das Abitur mit Bestnoten und begann noch im selben Jahr ein Philologiestudium in Münster.

Eigentlich fühlte sich Wibbelt zum Priester berufen, durfte auf väterliche Anweisung ein Theologiestudium allerdings erst nach Ableistung eines einjährigen Militärdienstes absolvieren. Nach einem Jahr Dienst in Freiburg im Breisgau zog Augustin Wibbelt im Herbst 1885 zum Theologiestudium zurück nach Münster. Am 26.05.1888 wurde er zum Priester geweiht, danach trat er eine Kaplanstelle in Moers an.

Ende 1890 wurde Wibbelt vom Niederrhein zurück nach Münster versetzt. Neben seiner Vikar-Stelle in St. Martini arbeitete er als Redakteur des Ludgerus-Blattes, für das er hochdeutsche Beiträge aber auch humorvollen Geschichten im Münsterländer Platt schrieb. In Münster erlangte er erste Bekanntheit und war des Öfteren zu Gast in der Villa Kiesekamp. Ende 1896 erfolgte seine Versetzung nach Oedt an den Niederrhein, 1898 wurde er Kaplan der St. Josephs-Gemeinde in Duisburg, ab 1906 leitete Wibbelt die Kirchengemeinde Mehr bei Kleve. Seinen Ruhestand verbrachte er ab 1935 auf dem elterlichen Hof in Vorhelm.

Augustin Wibbelt verfasste bis seinem Tod unzählige Bücher und Schriften, fungierte als Schriftleiter oder Herausgeber christlicher Kalender oder Kommunionzeitschriften und gilt als Hauptvertreter der plattdeutschen Dichtung in Westfalen um 1900, der mit seinem Schaffen andere niederdeutsche Autoren prägte. In seinen Gedichten, Erzählungen und Romanen skizzierte Augustin Wibbelt einfühlsam und auch humorvoll die münsterländische Gesellschaft um 1900. Thematisiert wurden neben Familienkonflikten auch die Folgen der Industrialisierung und die Gegensätze von Stadt und Land. Sein Gedicht Dat Pöggsken wird heute noch in Schulen als Beispiel plattdeutscher Dichtung gelesen.

Zur Sammlung

Die von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster angelegte Sammlung Wibbelt entstammt verschiedenen Provenienzen und enthält in 1 Kapsel Dokumente folgenden Inhalts:

  • Korrespondenz
  • Gedichte
  • wenige Lebensdokumente

Die Sammlung ist in HANS erschlossen.