Was ist Open Access?

Open Access bedeutet weltweit kostenfreien und unbeschränkten Zugriff auf wissenschaftliche Veröffentlichungen im Internet.
Im Wesentlichen gibt es zwei Möglichkeiten der Veröffentlichung:

Beim „Goldenen Weg“ erfolgt die Erstveröffentlichung sofort als eine Open Access-Publikation.

Beim „Grünen Weg“ werden Publikationen durch einen kommerziellen Verlag veröffentlicht und zusätzlich frei im Internet angeboten, z.B. auf dem Open Access-Dokumentenserver Ihrer Institution. Häufig handelt es sich dabei um Preprints. Bitte beachten Sie bei der Selbstveröffentlichung immer Ihren Verlagsvertrag. Mit Hilfe der SHERPA/RoMEO-Liste können Sie anhand eines Farbcodes schnell erkennen, welche Zeitschriftentitel oder -verlage eine parallele Veröffentlichung erlauben.

Weitere Informationen zu den Möglichkeiten von Open-Access-Publikationen finden Sie unter "Wege zu Open Access".

Screenshot Video Go Open Access
© open-access.net ( CC-BY), via youtube.com

OpenAccess.net erklärt den Unterschied zwischen Open Access und klassischen Verlagsartikeln in ihrem YouTube-Video: Was ist Open Access?
Häufig fallen Publikationsgebühren an, wenn Sie Open Access publizieren möchten. Informationen zu Finanzierungsmöglichkeiten finden Sie unter LOTSE: Finanzierung.

Open Access in der Debatte

Open Access ist ein aktuelles Thema in der Wissenschaft, über das viel diskutiert wird, weil es sich um ein anderes Veröffentlichungsmodell handelt. Kritiker bemängeln, dass Open Access-Zeitschriften nur eine geringe Reputation besitzen, da sie eine kurze Lebensdauer aufweisen und schwächere Qualitätskontrollen durchgeführt werden. In den letzten Jahren hat sich der Open Access-Markt aber weiterentwickelt. Der Zeitschriftenanteil ist gewachsen, hat sich etabliert und weist zum Teil hohe Zitationsraten auf. Auch die Qualitätssicherung mit Hilfe des Peer-Review-Verfahrens wird auf wissenschaftliche Open Access-Publikationen angewendet. Weitere Informationen dazu finden Sie in der Dissertation „Peer-Review-Verfahren zur Qualitätssicherung von Open-Access-Zeitschriften“ von Uwe Thomas Müller.

Weitere Gründe und Vorbehalte zu Open Access können Sie auf der Plattform open-access network nachlesen.

Die Universität Münster empfiehlt Open Access, weil...

  • die Sichtbarkeit wissenschaftlicher Arbeiten gefördert wird, da diese ohne kostenpflichtige Barrieren für ein breiteres Publikum zugänglich sind.
  • wissenschaftliche Publikationen leichter und schneller gefunden sowie zitiert werden können.
  • der weltweite Zugriff Aufwand, Zeit und Geld reduziert und somit die wissenschaftliche Informationsversorgung gestärkt wird.
  • die internationale, kollaborative und interdisziplinäre Arbeit gefördert wird.

Welche Vorteile Open Access noch bietet und warum auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Open Access fördert, finden Sie auf der Seite Vorteile, Förderer und Informationen der Universität Münster.

Wo können Sie Open Access veröffentlichen?

Es gibt vielfältige Möglichkeiten Open Acces zu publizieren:

  • auf einem  Publikationsserver

  • in einem Universitätsverlag, da dieser neben einer Druckveröffentlichung eine Open-Access-Veröffentlichung vorsieht

  • in einigen kommerziellen Wissenschaftsverlagen gegen einen Aufpreis

  • in einer Open Access Zeitschrift

Open Access-Zeitschriften finden

Open Access bei Büchern

Speziell für die Universität Münster

Wie schützen Sie Ihre Werke urheberrechtlich?

Bei Open Access Publikationen haben Sie den gleichen urheberrechtlichen Schutz wie bei herkömmlichen Verlagspublikationen.

Autorinnen und Autoren haben zudem die Möglichkeit, über die sogenannten Creative Commons-Lizenzen die Nutzungsrechte für Ihre Publikationen selbst zu definieren. Die Inhalte können unter weltweit standardisierten Bedingungen geteilt und weitere Veröffentlichungsoptionen offengehalten werden. Eine CC-Lizenz kann nur vergeben werden, wenn die Publikation keinen anderen Nutzungsrechten, z. B. in den Verlagsverträgen festgeschrieben, unterliegt.

Eine im Open Access verbreitete Lizenz ist die CC-BY-Lizenz. Danach kann die Ressource unter Namensnennung des Urhebers genutzt und weitergegeben werden.

Speziell für die Universität Münster

Publizieren an der Universität Münster: Creative-Commons-Lizenzen
Informationen und Empfehlungen zu Creative-Commons-Lizenzen für die Universität Münster.

Unterstützung und Kontakt

An vielen Hochschulen gibt es spezielle Stellen, die Sie beim Publizieren unterstützen, zum Beispiel eine Publikationsberatung und/oder eine Hochschulschriftenstelle. Zum Teil wird auch Beratung speziell zu Open Access angeboten. Wenn Sie an Ihrer Hochschule nicht fündig werden, fragen Sie in Ihrer Hochschulbibliothek nach.
 

Speziell für die Universität Münster

Ansprechpartner*innen
Je nach Anliegen unterstützen Sie der Servicepunkt Publizieren oder das Open-Access-Team der ULB Münster.

Literaturhinweise

  • open-access-network
    Plattform, die einen Einstieg zum Thema Open Access thematisch und nach Fachgebiet ermöglicht. Open-access.network wird kooperativ von mehreren Universitätsbibliotheken erstellt.
  • OA-Bericht (2017)
    Christina Emery, Mithu Lucraft, Agata Morka, Ros Pyne: The OA effect: How does open access affect the usage of scholarly books? Berlin : Springer Nature, 2017
  • Frick, Claudia: “Was bedeutet Open Access? Die Farben aus Sicht von Wissenschaft, Bibliothek und Gesellschaft“. 2020.  
    https://doi.org/10.5281/zenodo.4161289
  • Gantert, Klaus and Lauber-Reymann, Margrit. "IV Open Access, Forschungsdaten, Open Educational Resources". Informationsressourcen: Ein Handbuch für Bibliothekare und Informationsspezialisten, Berlin, Boston: De Gruyter Saur, 2023, pp. 351-382. https://doi.org/10.1515/9783110673272-017
  • Herb, Ulrich and Pampel, Heinz. "E 10 Open Access". Grundlagen der Informationswissenschaft, edited by Rainer Kuhlen, Dirk Lewandowski, Wolfgang Semar and Christa Womser-Hacker, Berlin, Boston: De Gruyter Saur, 2023, pp. 715-726. https://doi.org/10.1515/9783110769043-061
  • Söllner, Konstanze (Hrsg.); Mittermaier, Bernhard (Hrsg.): Praxishandbuch Open Access. Berlin : De Gruyter Saur, 2017. ISBN 978-3-11-049406-8
    Link zum Volltext