Grammatik der Bedeutungsstiftung
Im vorliegenden Band wird der Frage nachgegangen, wie man durch Sprache Sachen und Sachverhalte evoziert (engl. „to evoke“) und interpretiert. Auf den Punkt gebracht: Wie stiftet man Bedeutungen? Dabei zeigt sich, dass einerseits grammatische Kategorien keinem starren vorgegebenen System unterworfen sind, sondern „anthropozentrisch“ wirken, und dass andererseits der Sprachbenutzer imstande ist, Bedeutung, Funktion und Pragmatik anhand der verwendeten Sprachmittel zu stiften.
Der Gedanke im Hintergrund ist der sogenannte Kontextualismus. Demzufolge sind Sprachformen und ‑konstruktionen generell „unterdeterminiert“. Unterdeterminierte Formen und Konstruktionen müssen durch adäquate Bedeutungen versorgt werden, die der Sprachbenutzer einsetzt. Erst dadurch sind sie „gefüllt“.
Der Band soll zugleich als ein Versuch verstanden werden, die vorzuschlagenden Erklärungsansätze auf die nicht partikuläre, sondern allgemeingültige (Fremd-)Sprachendidaktik hin auszuloten.
zum Buch im ULB-Katalog
zum Buch auf der Verlags-Website
Kulturromane: Narrative Kulturologie von Goethe bis Musil
Der „Kulturroman“ beruht auf einer Verbindung von Gattungstypologie und Wissensbildung; er gleicht weder dem Bildungsroman noch archivierenden Schreibweisen. Erzählte Kulturtechniken sowie das Bündnis aus Medien und Diskursen führen zur Kennzeichnung grundsätzlich verschiedener Signaturen. Dieser Zugang erwächst aus der Parallellektüre von Goethes Wahlverwandtschaften und Stifters Nachsommer. Den tieferen Umbruch vom normativ-deskriptiven Einheitsbild (= Rosenhaus) zur querläufigen Funktionslogik (= Wahlverwandtschaften) offenbart der klassisch moderne Kanon: u.a. Canettis Blendung, Döblins Wang-lun, Müllers Tropen, Thomas Manns Zauberberg, Musils Mann ohne Eigenschaften, Brochs Tod des Vergil, Jahnns Perrudja. Die Studie stellt erstmals heraus, was Ausnahmewerke der modernen Großepik für unser Verständnis des Kulturbegriffs geleistet haben.
zum Buch im ULB-Katalog
zum Buch auf der Verlags-Website
Weitere Titel können Sie in unseren Neuerwerbungslisten für die Germanistik entdecken!