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WDR ZeitZeichen zu Paul Valéry

Logo WDR bei Wikimedia Commons„Aus­gerech­net unter dem Titel „Coro­na und Coro­nil­la“ fasst Paul Valéry die Liebesgedichte an seine let­zte Flamme zusam­men. Offen­bar die heißeste, und aus Liebeskum­mer sog­ar tödliche Lei­den­schaft des franzö­sis­chen Dichter­fürsten. Viral sind die Ergüsse jedoch über­haupt nicht, denn er lässt nur zwei Exem­plare für sie und sich selb­st druck­en.
Ken­nern kom­men sie heute eher albern vor, diese let­zten Pro­duk­te eines 79Jährigen, der sich heftig in eine 28 Jahre jün­gere mod­erne und selb­st­be­wusste Anwältin, Schrift­stel­lerin und Salon­löwin ver­liebt hat. Zumal Paul Valéry in den 1920er Jahren ger­ade durch die Ablehnung alles Roman­tis­chen, Roman­haften, Gefüh­lvollen berühmt gewor­den ist.
Her­metisch nen­nt man seine schw­er zugängliche for­mvol­len­dete, eher kopflastige Lyrik, die schon Gen­er­a­tio­nen von Roman­is­ten zur Verzwei­flung gebracht hat. Doch dieser elitäre Philosoph, Essay­ist und Poet, dessen Ruhm weit größer ist als die Zahl sein­er Leser, wird sog­ar mit einem pom­pösen Staats­be­gräb­nis geehrt.“

(WDR, Sabine Mann, Hilde­gard Schulte)

Sie kön­nen die Sendung, die am 20.07.2020 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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