„In diesem Kinderbuch geht es überaus verstörend zu: Babys verwanden sich in Ferkel, die Königin will jeden köpfen, der ihr in die Quere kommt, und eine grinsende Katze erklärt dem verwirrten Mädchen: „´Hier sind alle verrückt. Ich bin verrückt. Du bist verrückt´. – ´Woher weißt du denn, dass ich verrückt bin?´ fragte Alice. ´Du musst verrückt sein´, sagte die Katze, ´sonst wärst du gar nicht hier´“.
Die kleine Alice, das weiße Kaninchen mit der Taschenuhr, die Herzkönigin, die Grinse-Katze oder der verrückte Hutmacher gehören zu jenen Figuren, die längst ein Eigenleben führen — jeder kennt sie und man begegnet ihnen in unzähligen Büchern, auf Bildern, in Songs und Werbespots. Das ist kein Wunder: Schließlich zählt Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ zu den Meisterwerken der Weltliteratur.
Der schrullige Autor, der eigentlich Charles Lutwidge Dodgson hieß und Mathematik-Dozent in Oxford war, hat Surrealisten, Dadaisten und Futuristen beeinflusst. Für Arno Schmidt war er gar der „Kirchenvater aller modernen Literatur“.“ (WDR, Christiane Kopka, Michael Rüger)
Sie können die Sendung, die am 16.4.2020 in der Reihe „ZeitZeichen“ lief, über die Seite des WDR nachhören oder als Audiodatei herunterladen.