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WDR ZeitZeichen zum französischen Kardinal Richelieu

Logo WDR bei Wikimedia Commons„„Die natür­liche Ein­sicht lässt jeden erken­nen, dass, da der Men­sch ver­nun­ft­be­gabt geschaf­fen ist, er alles nur aus der Ver­nun­ft her­aus tun darf, denn son­st würde er gegen seine Natur han­deln und fol­glich gegen die Grund­lage seines eige­nen Wesens.“
So ste­ht es im Tes­ta­ment des wohl größten europäis­chen Staats­man­nes des 17. Jahrhun­derts. Eine Maxime, die man gerne so manchen sein­er Nach­fol­ger des 21. Jahrhun­derts ins Stamm­buch schreiben würde.
Dabei hat kaum ein Pre­mier­min­is­ter einen so schlecht­en Ruf wie der von König Lud­wig XIII., Kar­di­nal Riche­lieu. Intri­g­ant, skru­pel­los, grausam, blutrün­stig, kriegerisch, unter­wür­fig: Es gibt kaum ein neg­a­tives Adjek­tiv, das man ihm nicht nachge­sagt hätte. Obwohl, oder weil, dank sein­er Poli­tik Frankre­ich unter dem Son­nenkönig 100 Jahre später zur tonangeben­den Macht in Europa wer­den kon­nte.
Das liegt haupt­säch­lich am Tal­ent des Romanciers Alexan­dre Dumas, der Riche­lieu im 19. Jahrhun­dert zum Wider­sach­er sein­er „Mus­ketiere“ und zum Bösewicht schlechthin umdeutete. Doch in Wirk­lichkeit war der Kar­di­nal nicht nur ein großer Poli­tik­er, son­dern unter anderem auch ein großer Kun­st­samm­ler, Mäzen, Förder­er der Uni­ver­sität und der Lit­er­atur.“
(WDR, Sabine Mann, Ronald Feisel)

Sie kön­nen die Sendung, die am 9.9.2020 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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