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Bayern2 radioWissen: „Molière – Meister der Charakterkomödien“

Logo Bayern2 bei Wikimedia Commons„Der franzö­sis­che Komö­di­en­dichter Molière war ein mutiger Autor, der sich des Öfteren mit den Mächti­gen sein­er Zeit anlegte — und dabei nie seinen Humor ver­lor. Er machte die Komödie salon­fähig. Bis heute ist er für seine Stücke wie „Tartuffe“ oder „Der einge­bildete Kranke“ berühmt.“ (Bay­ern 2, Michael Reitz)

Sie kön­nen die Sendung, die am 11.1.2022 auf Bay­ern 2 lief, über die Seite des BR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

WDR ZeitZeichen zu Moliere

Logo WDR bei Wikimedia Commons„Der Dichter und Schaus­piel­er Jean-Bap­tiste Molière begeis­tert nicht nur Paris, Ver­sailles und den Son­nenkönig. Er sorgt auch für einen Wen­depunkt in der Kul­turgeschichte.
Seit der Antike gibt es im The­ater zwei Kun­st­for­men: die Tragödie und die Komödie. Lange Zeit gilt allerd­ings nur die Tragödie als großes The­ater. Die Komödie ist etwas Min­deres. Das ändert sich mit Jean-Bap­tiste Molière. Der franzö­sis­che Dichter und Schaus­piel­er sorgt dafür, dass die Komödie heute gle­ichrangig neben der Tragödie ste­ht.
Geboren wird der meis­ter­hafte Komö­di­ant am 15. Jan­u­ar 1622 in Paris als Jean-Bap­tiste Poquelin. Sein Vater ist Handw­erk­er und beru­flich so erfol­gre­ich, dass er sich „Tapezier­er des Königs“ nen­nen darf. Über die Kind­heit und Jugend von Jean-Bap­tiste ist wenig bekan­nt. Er soll bei den Paris­er Jesuit­en das Gym­na­si­um absolviert haben.

Tour durch die Prov­inz
Statt die väter­liche Tape­ten­fir­ma zu übernehmen, ver­liebt sich Jean-Bap­tiste in die Schaus­pielerin Madeleine Béjard und grün­det mit ihr eine Schaus­piel­ertruppe. Sie nen­nt sich „l’Ilus­tre Théâtre“, „das berühmte The­ater“. Er selb­st wählt den Kün­stler­na­men „De Molière“.
Weil die Truppe in Paris scheit­ert, sucht sie in der franzö­sis­chen Prov­inz nach Adeli­gen, die für eine Weile ein eigenes The­ater haben möcht­en. Nach 13 Jahren Wan­der­schaft zeigt ein beson­der­er Mäzen Inter­esse: Her­zog Philippe von Orléans, der Brud­er des Son­nenkönigs. Er holt Molière nach Paris zurück.

„Truppe des Königs“
Lud­wig XIV., selb­st ein großer Spöt­ter, ist vom Spott Molières so begeis­tert, dass seine Truppe 1665 zur „Troupe du Roy“ auf­steigt. Der König über­lasst ihr die schön­sten Säle in Paris. Molière gastiert im Lou­vre und in Ver­sailles.
Außer­dem erhält er die Bühne im Paris­er Palais-Roy­al, auf der er bis zu seinem Tod seine Komö­di­en auf­führen kann. Er schreibt sie nicht nur selb­st, er spielt sie auch in der Haup­trol­le. Stücke wie „Der Men­schen­feind“, „Der Geizige“ und „Tartuffe“ sind heute Klas­sik­er.

Am Bluthus­ten erstickt
Auch ein weit­eres Stück schreibt Geschichte: Am 17. Feb­ru­ar 1673 spielt Molière zum vierten Mal seine Komödie „Der einge­bildete Kranke“. Plöt­zlich schüt­telt ihn ein Hus­tenkrampf, Blut läuft ihm aus dem Mund. Die Auf­führung wird abge­brochen. Zwei Stun­den später stirbt Molière mit 51 Jahren.
Obwohl der Beruf des Schaus­piel­ers als „ehr­los“ gilt und daher eine christliche Beerdi­gung eigentlich aus­geschlossen ist, find­et seine Witwe eine Lösung. Armande Béjard – die jün­gere Schwest­er von Molières erster Liebe – bit­tet den König um Hil­fe. Lud­wig XIV. inter­ve­niert beim Erzbischof von Paris. Schließlich kann Molière doch in gewei­hter Erde bestat­tet wer­den, allerd­ings ohne Requiem.“
(WDR, Hans Con­rad Zan­der, Hilde­gard Schulte)

Sie kön­nen die Sendung, die am 15.1.2022 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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