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Aus unseren Neuerwerbungen – Romanistik 2022.6

Die Gram­matik der Höflichkeit­sanrede des Franzö­sis­chen, Ital­ienis­chen und Spanis­chen
Mit dieser Schrift liegt die erste kon­trastiv-gram­ma­tis­che Analyse der Höflichkeit­sanrede für die roman­is­chen Sprachen vor. Die Höflichkeit­sanrede wurde für diese Sprachen bis­lang vor allem aus his­torisch-deskrip­tiv­er, prag­ma­tis­ch­er oder sozi­olin­guis­tis­ch­er Per­spek­tive und zumeist einzel­sprach­lich unter­sucht. Aus gram­ma­tis­ch­er Sicht ist die Mod­el­lierung schein­bar­er mor­pho-syn­tak­tis­ch­er Inkon­gruen­zen in Bezug auf die gram­ma­tis­chen Kat­e­gorien des Numerus und Genus, die sich bei der Anrede an einen einzi­gen Adres­sat­en vor allem in Kop­u­lasätzen zeigen, eine Her­aus­forderung. Beispiele sind Franzö­sisch Vous êtes loy­al ‚Sie sind loy­al‘, das einen Numeruskon­flikt beste­hend aus plu­ralis­chen Anre­de­pronomen bzw. Verb und prädika­tivem Adjek­tiv im Sin­gu­lar aufweist, oder Ital­ienisch Lei è gen­eroso ‚Sie sind großzügig‘, im Hin­blick auf den Kon­flikt zwis­chen fem­i­ninem Pronomen und masku­linem Adjek­tiv, wenn der Adres­sat männlich ist. Dieser Her­aus­forderung stellt sich diese Schrift: Gaglia schlägt in dieser umfassenden Studie eine Analyse im Rah­men der Lexikalisch-Funk­tionalen Gram­matik vor. Mit Schw­er­punk­ten auf dem Franzö­sis­chen, Ital­ienis­chen und Spanis­chen geht diese inno­v­a­tive Analyse jew­eils von den mit­te­lal­ter­lichen Sprachzustän­den aus und erfol­gt bis ins mod­erne Franzö­sis­che, Ital­ienis­che und das europäis­che sowie chilenis­che Spanisch.
Mit dem chilenis­chen Spanisch wird exem­plar­isch eine lateinamerikanis­che Vari­etät unter­sucht, die noch Reflexe der his­torisch-spanis­chen Höflichkeit­sanrede mit vos sowohl pronom­i­nal als auch im Hin­blick auf die Ver­ben­dun­gen aufweist. Im Zusam­men­spiel mit soge­nan­ntem Tuteo und Ust­edeo bildet sie ein drei­gliedriges Anre­desys­tem und weicht somit deut­lich vom Franzö­sis­chen und Ital­ienis­chen ab. Der Vorteil, den eine Analyse im Rah­men der Lexikalisch-Funk­tionalen Gram­matik bietet, liegt in ihrer Konzep­tion als mod­u­lare Gram­matikar­chitek­tur, die die mor­pho-syn­tak­tis­chen Ebe­nen mit dem Lexikon und der Seman­tik in Form von kor­re­spondieren­den Struk­turen und Merk­malen verbindet. Auf dieser Grund­lage ist es möglich, die diachro­nen Verän­derun­gen in Bezug auf die Merk­malsspez­i­fika­tio­nen bei der Anrede und im Hin­blick auf die jew­eilige Ebene sprach­lich-kon­trastiv genauestens zu verorten und zu mod­el­lieren. Zen­tral ist hier­bei Gaglias Pos­tu­la­tion eines Höflichkeitsmerk­mals, das mor­pho-syn­tak­tis­che aktiv ist und die schein­baren Inkon­gruen­zen aufhebt. Den Hin­ter­grund für die Unter­suchung bietet eine für jede Sprache unter­nommene his­torische Beschrei­bung der sich durch sozio-prag­ma­tis­chen Druck verän­derten Ver­wen­dungsweisen der Anre­de­for­men. Außer­dem wird ein Überblick über die weit­eren Anre­desys­teme der Roma­nia ange­boten.
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Ent­frem­dung in der Arbeitswelt des 21. Jahrhun­derts und ihre Darstel­lung in der ital­ienis­chen Gegen­wart­slit­er­atur
BuchcoverAus­ge­hend von Marx’ The­o­rie der ent­fremde­ten Arbeit, der Ide­olo­giekri­tik der Frank­furter Schule, Sartres Konzept der mau­vaise-foi sowie aktuellen Stu­di­en fragt Cora Rok nach alten und neuen For­men der Ent­frem­dung in der Arbeitswelt des 21. Jahrhun­derts, die zu einem zen­tralen Sujet ins­beson­dere der ital­ienis­chen Gegen­wart­slit­er­atur avanciert ist. In ihrer Unter­suchung aus­gewählter Werke von Chris­t­ian Raimo, Tom­ma­so Pin­cio, Nico­la Lagioia, Michela Mur­gia, Andrea Bajani, Sebas­tiano Nata und Luca Ric­ci arbeit­et die Autorin Motive, Fig­urenkonzep­tio­nen sowie Gestal­tungsmit­tel her­aus, mit denen ent­fremdete Arbeits­be­din­gun­gen sowie Bewusst­seins­for­men lit­er­arisch dargestellt wer­den. Geprüft wird eben­falls, inwieweit Ent­frem­dungskri­tik geübt und über die Möglichkeit­en ein­er Über­win­dung von Ent­frem­dung nachgedacht wird. Mit der Analyse eines Romans von Philipp Schön­thaler wirft die Autorin auch einen Blick auf zeit­genös­sis­che deutschsprachige Arbeit­srepräsen­ta­tio­nen.
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