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WDR ZeitZeichen zu Hans Schomburgk

Logo WDR bei Wikimedia Commons„Mit 17 Jahren geht er allein nach Afri­ka, arbeit­et dort als Polizeire­it­er, Großwild­jäger und Kar­to­graph. Berühmt wird Hans Schom­burgk aber mit seinen Fil­mauf­nah­men.
Hans Her­mann Schom­burgk wird 1880 in Ham­burg geboren. Unter seinen Vor­fahren sind bere­its einige bekan­nte Natur­forsch­er. Eigentlich soll er nach der Schule Offizier wer­den, doch dazu hat er keine Lust.
1898 wird er von seinen Eltern zu einem Bekan­nten auf eine Farm nach Afri­ka geschickt. Als sich vor Ort her­ausstellt, dass dieser gar keine Farm besitzt, begin­nt Hans Schom­burgk damit, Afri­ka auf eigene Faust zu erkun­den. Der damals noch größ­ten­teils unent­deck­te Kon­ti­nent wird ihn nicht mehr loslassen.
Anfangs ver­bringt er noch seine Zeit damit, Ele­fan­ten und sel­tene Tiere zu jagen und zu fan­gen. Vom Ham­burg­er Zoogrün­der Carl Hagen­beck wird er etwa beauf­tragt, das als aus­gestor­ben gel­tende Zwergflusspferd zu find­en. Doch später fängt er Tiere nur noch mit der Kam­era – und mit großem Erfolg.

Europäis­ch­er Blick auf Afri­ka
Schnell gilt Schom­burgk als der deutsche Tier­ex­perte und Afrikaspezial­ist sein­er Zeit. Seine Filme zeigt er auf Vor­tragsreisen in Europa und löst damit eine große Afri­ka-Begeis­terung aus. Schom­burgk prägt so entschei­dend das europäis­che Bild von Afri­ka zu Beginn des 20. Jahrhun­derts.
Das Geld für seine Afri­ka-Reisen ver­di­ent er sich mit Spielfil­men, die in Deutsch­land gedreht, aber mit Mate­r­i­al aus Afri­ka unter­legt wer­den. Die Geschicht­en sind oft – typ­isch für diese Zeit – ras­sis­tisch.

Vom Ele­fan­ten­jäger zum Tier­schützer
In der späten Nazi-Zeit ver­schwinden seine Filme im Archiv. Ihm wird unter anderem vorge­wor­fen, für die Wider­stands­gruppe Canaris in Nordafri­ka gear­beit­et haben. Erst nach dem Krieg darf er wieder Vorträge hal­ten und in Afri­ka fil­men.
Sein eigen­er Blick auf den Kon­ti­nent wan­delt sich nach und nach, bleibt aber durch die Kolo­nialzeit geprägt. Aus dem früheren Ele­fan­ten­jäger wird ein Tier­schützer, der sich für einen respek­tvolleren Umgang mit Afri­ka, seinen Men­schen und ihren Kul­turen ein­set­zt.
Hans Schom­burgk stirbt am 27. Juli 1967 im Alter von 86 Jahren. Sein let­zter Film heißt „Abschied von Afri­ka“.“

(WDR, Mar­ti­na Meißn­er, Gesa Rünker)

Sie kön­nen die Sendung, die am 27.7.2022 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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