Sprachvariation und Sprachwandel im 18. und 19. Jahrhundert Untersuchungen zur Kasusrektion der Präpositionen wegen, statt, während und trotz
Sprachvariation bildet den Ausgangspunkt für Sprachwandel. Die Rektion bei ‚wegen‘, ‚statt‘, ‚während‘ und ‚trotz‘ variiert bekanntlich zwischen Genitiv und Dativ. Die Untersuchung will die Sprachwandelprozesse bei diesen Präpositionen im 18. und 19. Jh. beschreiben und erklären. Die Darstellung ihrer Entwicklungslinien gründet auf einer quantitativ-statistischen Analyse großer und nach Textsorten diversifizierter Korpora von Drucken aus dem Zeitraum 1520–1870.
Der konzeptionell mündliche Nähebereich wird anhand eines Korpus privater Briefe von bekannten Komponisten (Mozart, Haydn, Beethoven und C. Ph. E. Bach) und Goethe sowie von Beethovens Konversationsheften soziopragmatisch untersucht. Verglichen werden diese Analysen schließlich mit metasprachlichen Bewertungen der Varianten in Grammatiken und Wörterbüchern der Zeit. Die Geschichte der Rektion der vier Präpositionen stellt insgesamt einen interessanten Fall dar, in dem sowohl ein Sprachwandel ‚von unten‘ als auch ‚von oben‘ erfolgt.
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Wahre Erfindungen: Medialität und Verschränkung in Reisetexten der Gegenwart
Ab den 1980er-Jahren sind im deutschen Sprachraum vermehrt Rewritings historischer Reisen erschienen. Die Texte operieren auf mehreren Zeitebenen, indem sie Archivmaterial in Form von Expeditionsberichten, Briefen, Tagebüchern oder Fotografien einbinden. In den literarischen Nachreisen lassen sich Momente der Welthaltigkeit und der Authentizität finden, die im Widerstreit zu poetologischen und metafiktionalen Tendenzen stehen.
Die Studie bietet nicht nur eine Analyse ausgewählter literarischer Werke zum Er-Fahren der Fremde, sondern setzt die literarisierten Forschungs- und Entdeckungsreisen auch in Beziehung. Die Autorin verfolgt einen text- und medienanalytischen Ansatz, da das Ausstellen von Vermittlungsprozessen für diese Texte hochgradig charakteristisch ist, ein Aspekt, der in der Forschung bisher nicht diskutiert wurde. Die Verschränkung von Archivalischem und Fingiertem verleiht den Texten einen komplexen medialen Status. Medialität kann als Raum oder Bedingung dieser Verschränkung gefasst werden.
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