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Historische Musikalien aus RISM jetzt im ULB-KatalogPlus

Das Réper­toire Inter­na­tion­al des Sources Musi­cales (RISM) ist eine inter­na­tionale gemein­nützige Organ­i­sa­tion, die sich zum Ziel geset­zt hat, weltweit vorhan­dene musikalis­che Quellen umfassend zu doku­men­tieren: Musikhand­schriften, Noten­drucke, Schriften zur Musik­the­o­rie und Libret­ti, die sich in Bib­lio­theken, Archiv­en, Kirchen, Schulen und pri­vat­en Samm­lun­gen befind­en.
Die über 1,5 Mil­lio­nen Daten­sätze des RISM kön­nen kosten­los über den RISM Cat­a­log durch­sucht wer­den.

Auch die his­torischen Musikalien der ULB Mün­ster, ins­beson­dere die der bei­den Deposi­tal­samm­lun­gen Fürstlich zu Ben­theim-Teck­len­bur­gis­che Musik­bib­lio­thek Rhe­da und Fürst zu Ben­theim­sche Musikalien­samm­lung Burg­ste­in­furt, sind seit vie­len Jahren weitest­ge­hend in RISM erschlossen.

Von den mehreren tausend his­torischen Musikalien der ULB waren bish­er jedoch nur die Musik­drucke aus dem Eigenbe­stand in Kat­a­log­Plus nachgewiesen. Nicht nachgewiesen waren die Musikhand­schriften und (unab­hängig von der Erschei­n­ungs­form Druck oder Hand­schrift) die bei­den Deposi­tal­samm­lun­gen.

Dies kon­nten wir nun ändern: Die RISM-Kat­a­l­o­gisate ste­hen als MARC-XML-Dat­en frei zur Ver­fü­gung und wur­den – auf den ULB-Bestand eingeschränkt und passend auf­bere­it­et – in Kat­a­log­Plus einge­spielt.
In regelmäßi­gen Abstän­den (geplant ist ein hal­b­jährlich­er Tur­nus) sollen die RISM-Dat­en in Kat­a­log­Plus kom­plett aktu­al­isiert wer­den, um Änderun­gen im Bestand und der Erschließung nachzu­vol­lziehen.
Durch die Ein­spielung der RISM-Dat­en entste­hen für die bish­er bere­its in Kat­a­log­Plus enthal­te­nen Musik­drucke des Eigenbe­stands natür­lich Dublet­ten. Dies akzep­tieren wir aber, um den bish­er noch nicht nachgewiese­nen großen his­torischen Musikalienbe­stand nun auch in unserem eige­nen Recherche­in­stru­ment nach­weisen zu kön­nen.

Die in Kat­a­log­Plus enthal­te­nen Tite­lauf­nah­men aus RISM sind der Alma-Bib­lio­thek Zentralbibliothek/Historische Bestände zuge­ord­net und dort dem Stan­dort RISM Musikalien. Die für Kat­a­log­Plus gener­ierten Sig­na­turen enthal­ten ein­lei­t­end das RISM-Sigel der jew­eili­gen Samm­lung (D‑MÜu = Eigenbe­stand ULB, D‑RH = Deposi­tum Rhe­da, D‑BFb = Deposi­tum Burg­ste­in­furt) und anschließend die eigentliche bestands­be­zo­gene Sig­natur.
Von jedem Daten­satz aus kann man per Link direkt in den RISM-Kat­a­log sprin­gen, der eine ganze Rei­he zusät­zlich­er Infor­ma­tio­nen zu den Musik­w­erken wiedergibt, z.B. die grafis­che Darstel­lung der Note­nan­fänge (Incip­its) der betr­e­f­fend­en Werke.
In Kat­a­log­Plus kön­nen die Musikalien zur Nutzung in den Hand­schriften­le­sesaal bestellt wer­den.

Titel­blatt des Vio­linkonz­ertes in A‑Dur von Tele­mann

Einige Beispiele:

  • Johann Got­tlieb Nico­lai (1744–1801, Hofkapellmeis­ter in Mün­ster und später Organ­ist in Zwolle):
    Eine auto­graph über­lieferte Vio­lin­sonate, die er am 14. Okto­ber 1795 auf Schloss Harkot­ten im Mün­ster­land kom­poniert hat. Musikhand­schrift aus dem Eigenbe­stand der ULB.
    » zum Ein­trag in Kat­a­log­Plus
  • Johann Mar­tin Doem­ming (1703–ca. 1760, Hofkapellmeis­ter auf Schloss Hohen­lim­burg bei Hagen und auf Schloss Rhe­da):
    Ein 1728 in Hohen­lim­burg kom­poniertes Flötenkonz­ert. Musikhand­schrift aus dem Deposi­talbe­stand Rhe­da.
    » zum Ein­trag in Kat­a­log­Plus
  • Friedrich Hart­mann Graf (1727–1795, Flötist, Hof­musikus auf Schloss Burg­ste­in­furt):
    Ein beim Ver­leger Hum­mel in Ams­ter­dam erschienen­er Musik­druck mit sechs Flöten­quar­tet­ten aus dem Deposi­talbe­stand Burg­ste­in­furt.
    » zum Ein­trag in Kat­a­log­Plus
  • Georg Philipp Tele­mann (1681–1767):
    Das hand­schriftlich über­lieferte Vio­linkonz­ert in A‑Dur, in dem Tele­mann das Quak­en der Frösche (= „Reelinge“) imi­tiert. Musikhand­schrift aus dem Deposi­talbe­stand Rhe­da.
    » zum Ein­trag in Kat­a­log­Plus

Burkard Rosen­berg­er

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