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Buntes aus Westfalen — „Klassiker der Filmgeschichte“

In der Kat­e­gorie „Buntes aus West­falen“ bericht­en wir über (teils kuriose) Neuer­schei­n­un­gen, die wir als Lan­des­bib­lio­thek im Rah­men des Pflich­tex­em­plar­recht­es (das gibt es schon seit 1824!) als kosten­lose Belegex­em­plare aus west­fälis­chen Ver­la­gen und/oder Selb­stver­legern erhal­ten.

Aus dem Klap­pen­text:

Warum ver­bran­nte der Film­pi­onier Georges Méliès, der Erfind­er der Stop-Motion-Tech­nik, seine eige­nen Filme? Mit welchem Trick gelang es George Lucas, das Geheim­nis von Darth Vad­er sog­ar vor den Darstellern von »Star Wars« zu ver­heim­lichen? Schon gewusst, dass nie­mand Mar­lon Bran­do als »Der Pate« haben wollte? Und welche Katas­tro­phe geschah beina­he am Set von »Zwei glo­r­re­iche Halunken«?
[…]
Die Film­ex­perten Thébe­deau und Gam­bin wer­fen dabei nicht nur ein erhel­len­des Schlaglicht auf einige der inter­es­san­testen Anek­doten der Filmgeschichte, son­dern erschaf­fen außer­dem eine span­nende Mis­chung aus Com­ic und Doku­men­tarfilm, die man gerne immer wieder zur Hand nimmt. Für Cineas­t­en ein Muss und für alle anderen ein Genuss!

zum Buch im ULB-Kat­a­log­Plus
zum Buch auf der Ver­lags­seite

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Kennen Sie schon … « En attendant Nadeau »?

« En atten­dant Nadeau » ist ein 2016 gegrün­detes « Jour­nal de la lit­téra­ture, des idées et des arts », in dem alle 14 Tage zahlre­iche Artikel in den Bere­ichen Lit­téra­ture, Essais, Sci­ences humaines, Arts und Dossiers erscheinen.

Die Hefte ste­hen im Archiv auch in Form von PDF-Dateien zur Ver­fü­gung.

Die Artikel erscheinen kosten­los. Ermöglicht wird dies über Spenden – über die sich die Redak­tion jed­erzeit freut. 🙂

Dans un monde où tout s’accélère, il faut savoir pren­dre le temps de lire et de réfléchir. Fort de ce con­stat, le col­lec­tif d’En atten­dant Nadeau a souhaité créer un jour­nal cri­tique, indépen­dant et gra­tu­it, afin que tous puis­sent béné­fici­er de la libre cir­cu­la­tion des savoirs.

Nos lecteurs sont les seuls garants de l’existence de notre jour­nal. Par leurs dons, ils con­tribuent à préserv­er de toute influ­ence com­mer­ciale le regard que nous por­tons sur les paru­tions lit­téraires et les débats intel­lectuels actuels.

Rejoignez-les, rejoignez-nous !

Das Team ist auch auf Twit­ter und bei Face­book vertreten.

Der Titel der Zeitschrift ref­eren­ziert auf den Lit­er­aturkri­tik­er, Ver­leger und Her­aus­ge­ber Mau­rice Nadeau – und ein gewiss­es The­ater­stück von Samuel Beck­ett. 🙂
Zur Entste­hung des Mag­a­zins find­en sich Infor­ma­tio­nen zum Beispiel in der franzö­sis­chen Wikipedia oder in diesem Tagesspiegel-Artikel.

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Kennen Sie schon … die schwedische Datenbank „Queerlit“?

Screenshot der Website Queerlit (https://queerlit.dh.gu.se/) (Stand 24.7.2023)

Die Daten­bank sam­melt Bel­letris­tik in Schwedisch oder in schwedis­chen Min­der­heit­en­sprachen rund um LGBT-The­men und ‑Per­spek­tiv­en:

Bib­li­ografin Queer­lit sam­lar förstaut­gåvor av skön­lit­ter­atur med per­spek­tiv och motiv som berör homo­sex­u­alitet, bisex­u­alitet, trans, queer och/eller inter­sex och som är utgiv­en i Sverige, på sven­s­ka eller på något av de nationel­la minoritetsspråken. De kat­a­l­o­gis­er­ade resurs­er­na får även ämne­sord från tesaurusen QLIT, Queer Lit­er­a­ture Index­ing The­saurus, som är en bear­be­tad och till sven­s­ka över­satt ver­sion av tesaurusen Homosaurus.

Skön­lit­ter­atur definieras här som alla typer av skön­lit­terära skildringar, oavsett mål­grupp eller form. Däre­mot inbe­griper det inte sakprosa som exem­pelvis biografi­er och brev.

Bib­li­ografin sam­lar alla skildringar, oavsett om de är pos­i­ti­va eller neg­a­ti­va, och ska allt­så inte förstås som en tip­stjänst.

Queer­lit är ett pro­jekt under åren 2021–2023 och tas därefter över av KVINNSAM vid Göte­borgs uni­ver­sitets­bib­liotek. Det går även att nå bib­li­ografin och tesaurusen via https://queerlit.dh.gu.se/.

Anvis­ningar om index­ering med QLIT finns här.

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Bayern2 radioWissen: „Marie von Ebner-Eschenbach – Österreichs adlige Realistin“

Logo Bayern2 bei Wikimedia Commons„Marie von Ebn­er-Eschen­bach schrieb die berühmte Nov­el­le „Kram­bam­bu­li“, erlernte das Uhrma­cher­handw­erk, set­zte sich für Bil­dung und Rechte der Frauen ein und brachte die katholis­che Kirche gegen sich auf.“
(Bay­ern 2, Renate Währisch)

Sie kön­nen die Sendung, die 2020 auf Bay­ern 2 lief, über die Seite des BR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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SWR2 Wissen: „Bedrohte Sprachen – Schützen oder sterben lassen?“

Logo SWR2 bei Wikimedia Commons„Wer spricht noch Sater­friesisch, Sizil­ian­isch oder Munduru­cu?
Von den 7000 Sprachen auf der Welt dro­ht fast die Hälfte auszuster­ben – obwohl sich viele Län­der dem Schutz von Min­der­heit­en­sprachen verpflichtet haben. Sie trans­portieren wichtiges ökol­o­gis­ches, medi­zinis­ches und kul­turelles Wis­sen.“

(SWR, Gudrun Fis­ch­er)

Sie kön­nen die Sendung, die am 13.6.2023 in der Rei­he „SWR2 Wis­sen“ lief, über die Seite des SWR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden. Es gibt auch ein Manuskript zur Sendung.

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Kennen Sie schon … British Movietone?

„British Movi­etone is arguably the world’s great­est news­reel archive, span­ning the peri­od 1895 to 1986.“ heißt es im Willkom­mensvideo auf dem YouTube-Kanal „British Movi­etone“:

Dis­cov­er British Movietone’s news­reel archive, which con­tains many of the world’s endur­ing images and is rich in cov­er­age of news events, celebri­ties, sports, music, social his­to­ry, sci­ence, lifestyle and quirky, via this chan­nel.

British Movi­etone also offers a week­ly series called ‚The Archivist Presents‘ where a trea­sure from the archive is shared by our archivist Jen­ny and ‘Movi­etone Moments’, a week­ly selec­tion of top­i­cal sto­ries pro­vid­ing con­text to events in the news and mark­ing anniver­saries and birth­days.

Der „Schwest­erkanal“ zu British Movi­etone ist „AP Archive“ mit Mate­r­i­al der Asso­ci­at­ed Press.
(British Movi­etone wurde 2017 von AP über­nom­men, wie u.a. die Wash­ing­ton Times berichtete.)

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SWR2 Wissen: „Ukrainische Autoren und der Krieg – Schreiben im Ausnahmezustand“

Logo SWR2 bei Wikimedia Commons„Vor einem Jahr, am 24. Feb­ru­ar 2022, begann der rus­sis­che Angriff­skrieg auf die Ukraine. Ein erk­lärtes Ziel Putins ist, die als min­der­w­er­tig betra­chtete ukrainis­che Kul­tur und Iden­tität auszulöschen.
Man kön­nte erwarten, dass die Gräuel dieses Krieges keinen Raum für Kun­st und Kreativ­ität ließen. Die rus­sis­che Inva­sion hat jedoch ger­adezu eine Erup­tion zeit­genös­sis­ch­er ukrainis­ch­er Lit­er­atur aus­gelöst. Ukrainis­che Autorin­nen und Autoren wie der preis­gekrönte Ser­hij Zhadan, der in Charkiw lebt, arbeit­en auch unter den Bedin­gun­gen des Krieges.“

(SWR, Clemens Hoff­mann)

Sie kön­nen die Sendung, die am 23.2.2023 in der Rei­he „SWR2 Wis­sen“ lief, über die Seite des SWR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden. Es gibt auch ein Manuskript zur Sendung.

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Podcasts zu Champollion und den ägyptischen Hierglyphen

Deutschlandfunk Nova „Eine Stunde History“: „Der Stein von Rosette“

Sendung vom 23.9.2022

Im Jahr 1799 find­et ein Sol­dat in Ägypten einen Stein mit Hiero­glyphen. Jahre später wer­den sie entschlüs­selt – ein wichtiger Schritt zur mod­er­nen Ägyp­tolo­gie.

Ägypten ist schon seit eini­gen Jahren ins Visi­er der franzö­sis­chen Poli­tik ger­at­en. In der Auseinan­der­set­zung mit der anderen großen Kolo­nial­macht Eng­land hat Ägypten eine entschei­dende Bedeu­tung erlangt. Der Nil ist zu ein­er der wichtig­sten Wasser­straßen zwis­chen dem Mit­telmeer und dem Roten Meer auf dem Weg nach Indi­en gewor­den. Die Beherrschung des Lan­des am Nil ver­spricht Aus­sicht auf Macht­gewinn.

Die Direk­to­ri­ums-Regierung in Paris beschließt im Früh­jahr 1798, den erfol­gre­ichen Feld­her­rn Napoleon mit Geld und Sol­dat­en auszus­tat­ten und nach Ägypten zu schick­en mit dem Ziel, das Land zu ein­er franzö­sis­chen Prov­inz zu machen.

Neben Sol­dat­en sind Wis­senschaftler und Kün­stler, Inge­nieure und His­torik­er dabei, als das franzö­sis­che Expe­di­tion­sheer auf­bricht. Die Expe­di­tion scheit­ert zwar, und Ägypten wird keine franzö­sis­che Prov­inz. Für die Wis­senschaft aber ist die Expe­di­tion ertra­gre­ich.

Ein­er der Aus­lös­er der mod­er­nen Ägyp­tolo­gie

His­torik­er und Ägypten­ex­perten grün­den im Jahr 1798 das Insti­tut d’Egypte mit vie­len wertvollen Schriften und Zeich­nun­gen aus über zwei Jahrhun­derten. Am 15. Juli 1799 find­et ein Sol­dat in der Hafen­stadt Rosette einen großen Stein mit merk­würdi­gen Inschriften, von denen nie­mand den Sinn entschlüs­seln kann. Der Stein gelangt in britis­che Hände und wird im British Muse­um gelagert.

Erst 1822 gelingt dem franzö­sis­chen Sprach­wis­senschaftler Jean-Fran­cois Cham­pol­lion die Entschlüs­selung der Hiero­glyphen auf dem Stein von Rosette: Eine wis­senschaftliche Sen­sa­tion. Denn von nun an kön­nen die ägyp­tis­chen Hiero­glyphen gele­sen wer­den.

Ihr hört in Eine Stunde His­to­ry:

  • Die Tri­er­er Ägyp­tolo­gin Mar­ti­na Minas-Ner­pel erk­lärt den Inhalt der Hiero­glyphen des Steins von Rosette.
  • Der Bon­ner Experte für ägyp­tis­che Ur- und Frühgeschichte Michael Hövel­er-Müller erläutert das Prinzip der Hiero­glyphen und wie man sie lesen und schreiben kann.
  • Die Gestal­terin und Dozentin für Kom­mu­nika­tions­de­sign an der Kun­sthochschule Burg Giebichen­stein in Halle Mar­i­on Kli­esch beschäftigt sich mit mod­er­nen Hiero­glyphen, die heute auf der ganzen Welt Ver­wen­dung find­en.
  • Mar­i­on Ack­er­mann ist Direk­torin der Staatlichen Kun­st­samm­lun­gen Dres­den und betra­chtet Hiero­glyphen unter kun­sthis­torischen Aspek­ten.
  • Deutsch­land­funk-Nova-Geschicht­sex­perte Matthias von Hellfeld blickt zurück auf die Anfänge der Hiero­glyphen im antiken Ägypten.
  • Deutsch­land­funk-Nova-Repor­terin Esther Kör­f­gen schildert, wie der Stein von Rosette ent­deckt wurde.

WDR ZeitZeichen zur Entzifferung der Hieroglyphen durch F. C. Champollion

Sendung vom 17.9.2022

Jahrhun­derte­lang kann nie­mand mehr die ägyp­tis­chen Schriftze­ichen auf Gräbern, Denkmälern und Papyrus lesen. Erst als Jean-François Cham­pol­lion 1822 die Hiero­glyphen entschlüs­selt, kön­nen einige Geheimnisse der antiken Hochkul­tur gelüftet wer­den.
Es ist ein­er der bedeu­tend­sten Zufalls­funde der Geschichte: Napoleons Trup­pen graben 1799 in Ägypten einen großen Stein mit ver­schiede­nen Schriften aus: griechis­che Buch­staben, demo­tis­che Schrift und ägyp­tis­che Hiero­glyphen.
Die mitreisenden Wis­senschaftler ver­muten, dass es sich um den gle­ichen Text in drei Sprachen han­delt. Der „Stein von Rosette“ kön­nte somit wichtige Hin­weise für die Entschlüs­selung der Hiero­glyphen liefern. Die Nachricht löst in Wes­teu­ropa ein regel­recht­es Ägypten-Fieber aus.

Lei­den­schaft für alte Sprachen
Auch Jean-François Cham­pol­lion ist mehr als fasziniert von den alten Ägyptern. Der 1790 geborene Fran­zose besitzt zudem ein außeror­dentlich­es Tal­ent für alte Sprachen. Er lernt schon als Kind Latein, Griechisch, Hebräisch, später kom­men Ara­bisch, Syrisch und Kop­tisch hinzu.
Mit 19 Jahren wird er Pro­fes­sor für Alte Geschichte in Greno­ble, seine Lei­den­schaft gilt Ägypten. Er saugt alles auf, was mit Hiero­glyphen in Verbindung ste­hen kön­nte, schreibt sie ab und ver­gle­icht die Entwick­lung der einzel­nen Sym­bole.
Als er eine Abschrift vom „Stein von Rosette“ bekommt – das Orig­i­nal mussten die Fran­zosen den Englän­dern über­lassen – begin­nt er mit der akribis­chen Analyse der Zeichen.

Hiero­glyphen sind nicht nur Sym­bole
Der Durch­bruch gelingt Jean-François Cham­pol­lion mit einem neuen Ansatz: Anders als alle anderen Wis­senschaftler erken­nt er, dass die Hiero­glyphen keine reine Bilder­schrift sind, son­dern eine Mis­chung aus Laut- und Bilder­schrift.
Denn auf dem „Stein von Rosette“ ist die Hiero­glyphen-Schrift etwa so lang wie der griechis­che Text, also scheint sie auch eine Buch­staben-Schrift zu sein. Zudem hal­ten wohl einige Zeichen Laute der ägyp­tis­chen Sprache fest. Diese kann Cham­pol­lion dank sein­er Ken­nt­nisse des Kop­tis­chen – der mod­er­nen Ver­sion der ägyp­tis­chen Sprache – zuord­nen.

„Ich hab’s geschafft!„
Den Schlüs­sel bilden Königsna­men wie Kleopa­tra und Ptolemäus, die er durch die Über­set­zung iden­ti­fizieren kann. Schließlich kann der oft mit­tel­lose und chro­nisch müde Forsch­er den gesamten Text auf dem Stein lesen. Am 17. Sep­tem­ber 1822 hat Jean-François Cham­pol­lion das Rät­sel der Hiero­glyphen gelöst.
Ange­blich ist er sein­erzeit zu seinem Brud­er gelaufen und hat gerufen: „Ich hab’s geschafft!“ Danach soll er einen Zusam­men­bruch erlit­ten haben und für mehrere Tage bewusst­los gewe­sen sein.

Neuer Zugang zum antiken Ägypten
Aber dank sein­er Entschlüs­selung kann nun das antike Ägypten aus den Tex­ten neu erschlossen wer­den. Jean-François Cham­pol­lion selb­st reist dafür nach Ital­ien und 1828 endlich nach Ägypten. Doch die inten­sive Arbeit hat ihn aufgerieben. Er stirbt mit 42 Jahren 1832 in Paris an einem Schla­gan­fall.


Bibliothèque National de France, Reihe „Les portraits de la BnF“: „Jean-François Champollion et la naissance de l’égyptologie“

Sendung vom 12.4.2022

Hélène Virenque, égyp­to­logue et chargée de col­lec­tions à la BnF, revient sur l’his­toire de Jean-François Cham­pol­lion et racon­te com­ment il est par­venu à déchiffr­er les hiéro­glyphes égyp­tiens au début des années 1820.


Canal Académie: „Un portrait du génial déchiffreur des hiéroglyphes, Champollion“

Sendung vom 16.11.2006

Qui n’a pas enten­du le nom du génial Jean-François Cham­pol­lion ? Tout à la fois : philo­logue, his­to­rien archéo­logue, con­nu comme le pio­nnier de l’égyptologie dont les travaux ont sor­ti du silence 3 mil­lé­naires d’histoire pharaonique. L’égyptologue Jean Leclant (1920–2011), secré­taire per­pétuel de l’Académie des inscrip­tions et belles-let­tres (1983–2011), nous présente l’illustre fig­ure de Jean-François Cham­pol­lion dans cette émis­sion enreg­istrée en 2006.

Jean-François Cham­pol­lion est né le 23 décem­bre 1790 à Figeac dans le Lot. La Révo­lu­tion française ayant fer­mé les anciens col­lèges provin­ci­aux, l’en­fant fut con­fié, pour son appren­tis­sage, comme l’avait été son frère aîné Jacques-Joseph, à un moine de l’ab­baye sup­primée de Figeac, Dom Cal­met. Celui-ci s’é­ton­na des fac­ultés pré­co­ces de son élève. À treize ans, Jean-François savait tout ce que son maître pou­vait lui appren­dre. Enfant prodi­ge, ses jeux se fai­saient en hébreux ou en grec, en arabe ou en syr­i­aque. Il pour­suiv­it ses études à Greno­ble sous la bien­veil­lance de son frère Jacques-Joseph avec lequel il entrete­nait un lien qua­si gémel­laire.

Fam­i­li­er, dès sa jeunesse, de l’A­cadémie de province de Greno­ble, de l’In­sti­tut de France, de l’É­cole des langues ori­en­tales et de l’U­ni­ver­sité impéri­ale, nais­santes, il peut, en 1812, lire du copte dont il com­prit très tôt que résidait là, la clef de l’écri­t­ure des hiéro­glyphes. À 19 ans, il est pro­fesseur à l’U­ni­ver­sité de Greno­ble. Dès 1821, il est con­va­in­cu de l’u­nité du sys­tème graphique égyp­tien et pense que les trois écri­t­ures hiéro­glyphique, hiéra­tique et démo­tique, dérivent l’une de l’autre et dans cet ordre. Il choisit de véri­fi­er ses intu­itions sur les noms de Ptolémée et de Cléopâtre. Il sut utilis­er pour cela les mon­u­ments-mêmes et la pierre de Rosette. Il com­prit alors que cer­tains hiéro­glyphes avaient une valeur phoné­tique. La fameuse pierre de Rosette est un frag­ment de stèle, décou­verte dans le vil­lage égyp­tien de Raïchid en juil­let 1799 durant la cam­pagne l’Ex­pédi­tion d’É­gypte. Elle fut remise aux Bri­tan­niques lors de la capit­u­la­tion en 1801 mais dès 1800, une repro­duc­tion fut envoyée en France. Jean-François Cham­pol­lion n’a jamais tra­vail­lé sur l’o­rig­i­nal.

Le 27 sep­tem­bre 1822, il expose, ses décou­vertes devant l’A­cadémie des inscrip­tions et belles-let­tres dans un texte, resté célèbre, La let­tre à M. Daci­er. Il pen­sait que l’écri­t­ure phoné­tique exis­tait en Égypte, à une époque très reculée, et qu’elle était une par­tie de l’écri­t­ure idéo­graphique. Dès 1823, les som­mités de l’ori­en­tal­isme français lui rendirent hom­mage pour la décou­verte de l’al­pha­bet hiéro­glyphique.
Ses pre­miers pas en Égypte en 1828 mar­quèrent un tour­nant dans sa vie. Il défendit la valeur artis­tique et l’his­toric­ité de l’É­gypte anci­enne con­tre l’Église et une par­tie du monde savant de son époque.

Cham­pol­lion con­féra à l’é­tude des antiq­ui­tés égyp­ti­ennes un véri­ta­ble statut sci­en­tifique et ouvrit au Lou­vre un départe­ment d’é­gyp­tolo­gie en 1827. À son retour d’une expédi­tion en Égypte durant laque­lle il remon­ta la val­lée du Nil jusqu’à Abou Sim­bel, il col­lec­ta une somme immense de notes et de dessins.
Il fut nom­mé pro­fesseur au Col­lège de France où fut créée, pour lui, la chaire d’archéolo­gie égyp­ti­enne.
Il mou­rut d’épuise­ment et de mal­adie à Paris en mars 1832, à peine âgé de 42 ans.
On lui doit le pro­jet de faire trans­porter à Paris l’obélisque de Loux­or. Son frère Jacques-Joseph Cham­pol­lion put achev­er le pro­jet de son frère défunt, un an après la mort de Cham­pol­lion.


Canal Académie: « L’égyptologie est née deux générations après Champollion » – 200 ans du déchiffrement des hiéroglyphes

Sendung vom 30.9.2022

En sep­tem­bre 1822, après des années de tra­vail et de tâton­nements, Jean-François Cham­pol­lion parvient enfin à trou­ver la clef du déchiffre­ment des hiéro­glyphes. Cette décou­verte vient rompre un silence mil­lé­naire. Bien­tôt, les papyrus, les tem­ples, les obélisques, les tombeaux de l’Égypte anci­enne vont retrou­ver la parole pour livr­er les secrets d’une civil­i­sa­tion fasci­nante. Il fau­dra encore atten­dre deux généra­tions pour que naisse une nou­velle dis­ci­pline, l’égyptologie. Depuis, elle n’a jamais cessé d’étendre le champ de nos con­nais­sances, grâce à des fig­ures comme Auguste Mari­ette, Gas­ton Maspero ou Jean Leclant. Nous allons revenir sur cette for­mi­da­ble aven­ture savante avec Nico­las Gri­mal. Qui mieux que lui pou­vait par­ler de Cham­pol­lion et de sa postérité ? Il est égyp­to­logue et archéo­logue. Il est aus­si Secré­taire per­pétuel de l’Académie des inscrip­tions et belles-let­tres, qui a joué un rôle impor­tant dans cette his­toire.

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„Langs den Patt – Eine Spurensuche in der westfälischen Sprachlandschaft“

Unter diesem Titel ist im Juni ein 45-minütiger Doku­men­tarfilm erschienen, den die Kom­mis­sion für Mundart- und Namen­forschung West­falens gemein­sam mit dem LWL-Medien­zen­trum für West­falen real­isiert hat und der jet­zt auf YouTube zu sehen ist:

„Spricht noch jemand Plattdeutsch?“ Diese Frage stellt sich die Mod­er­a­torin Anja, die sich mit einem alten VW-Bus auf die Reise quer durch West­falen-Lippe beg­ibt.
In zahlre­ichen Begeg­nun­gen erfährt Anja einiges über Sprachver­lust, Sprach­weit­er­gabe und Sprachvielfalt. Die Reise geht vom Min­den­er Land im Nor­den bis ins Siegerland im Süden. Was bedeutet den Men­schen ihre Mut­ter­sprache Plattdeutsch? Was bedeutet es für sie, wenn ihre Sprache aus­stirbt?

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Open-Access-Bücher zu den Digital Humanities

In der let­zten Zeit sind u.a. diese frei ver­füg­baren Titel erschienen:

DigiCampus: Digitale Forschung und Lehre in den Geisteswissenschaften

Har­ald Klinke (Hrsg.)
https://doi.org/10.5282/ubm/epub.41218

Digi­Cam­pus: Die Tagung #Digi­Cam­pus hat­te zum Ziel, die im Rah­men des Ver­bun­des der LMU München mit der FAU Erlan­gen-Nürn­berg und der Uni­ver­sität Regens­burg entwick­elte dig­i­tale Lehr- und Lern-Infra­struk­tur für die Dig­i­tal Human­i­ties sowie die ver­schiede­nen Kom­po­nen­ten des DHVLabs vorzustellen. Dabei wurde deut­lich, wie eine IT-Aus­bil­dung für die Geis­teswis­senschaften ausse­hen kann, wie sich weit­ere Insti­tu­tio­nen an diesem Pro­jekt beteili­gen und wie diese das Sys­tem in ihren Lehrbe­trieb ein­binden kön­nen. IT for All und DHVLab: Das Pro­jekt IT for All wird im Rah­men der Auss­chrei­bung Dig­i­taler Cam­pus Bay­ern gefördert und hat eine Aus­bil­dung zur dig­i­tal­en Date­n­analyse in den Geschichts- und Kunst­wissenschaften zum Ziel. In diesem Zusam­men­hang ist das Dig­i­tal Human­i­ties Vir­tu­al Lab­o­ra­to­ry (DHVLab) ent­standen, das erst­ma­lig in den Geis­teswis­senschaften eine server­basierte Lehr- und Forschung­sumge­bung anbi­etet, die nun diese Test­phase hin­ter sich gelassen hat und in den Regel­be­trieb sowie in die bay­ern­weite Expan­sion gehen kann.

Linguistische Methodenreflexion im Aufbruch: Beiträge zur aktuellen Diskussion im Schnittpunkt von Ethnographie und Digital Humanities, Multimodalität und Mixed Methods

Matthias Meil­er & Mar­tin Siefkes (Hrsg.)
https://doi.org/10.1515/9783111043616

In allen Teil­bere­ichen der Lin­guis­tik ist derzeit ein Fokus auf Meth­o­d­en zu beobacht­en. Sel­ten wird jedoch eine diese einzel­nen Teil­bere­iche inte­gri­erende Per­spek­tive auf Meth­o­d­en und v.a. auch auf Method­olo­gie ein­genom­men. Der Band untern­immt vor diesem Hin­ter­grund den Ver­such, die aktuellen Diskus­sio­nen um die Methodik der Lin­guis­tik, die sich aus den unter­schiedlichen Meth­o­d­enin­no­va­tio­nen der let­zten Jahrzehnte ergaben, zu bün­deln. Entwick­lun­gen wie die ver­stärk­te Soft­ware- und Datenori­en­tierung, die method­is­che Vielfalt in Pro­jek­tko­op­er­a­tio­nen oder der Trend zu ethno­graphis­chen Ansätzen wer­den in ein­er Rei­he method­isch sehr unter­schiedlich­er Stu­di­en reflek­tiert. Sie haben jedoch alle gemein, dass sie auf ihre Weise tra­di­tionelle Gren­zen lin­guis­tis­ch­er Methodik über­schre­it­en; mögen diese intra- oder inter­diszi­plinär­er Natur sein. Rah­mende Beiträge bet­ten diese Stu­di­en in einen Diskus­sion­szusam­men­hang ein, der für eine method­ol­o­gis­che Rein­te­gra­tion der lin­guis­tis­chen Teild­iszi­plinen plädiert. Insofern will der Band ein Anstoß sein. Einen ersten Ver­such ein­er solcher­maßen inte­gri­eren­den Diskus­sion doku­men­tiert der Band mit Respon­den­zen auf dieses Plä­doy­er ein­er­seits und ander­er­seits mit zwölf zusam­men­führen­den The­sen zur aktuellen Lage der lin­guis­tis­chen Meth­o­d­endiskus­sion.

Orte und Räume im Roman: Ein Beitrag zur digitalen Literaturwissenschaft

Mareike K. Schu­mach­er
https://doi.org/10.1007/978–3‑662–66035‑5

Dieses Open-Access-Buch bietet eine bre­it angelegte, dig­i­tal unter­stützte, kor­pus­basierte Studie zur Ref­eren­zierung von Orten und Räu­men in Erzähltex­ten. Aus lit­er­atur­wis­senschaftlich­er, ins­beson­dere nar­ra­tol­o­gis­ch­er Forschung sowie math­e­ma­tis­chen, philosophis­chen, physikalis­chen und kul­tur­wis­senschaftlichen Ansätzen zur The­matik des Raumes wird ein fuzzy-set-Mod­ell her­aus­gear­beit­et, mit dem Raum in lit­er­arischen Tex­ten analysiert und quan­tifiziert wer­den kann. Das Mod­ell ist Grund­lage eines Machine-Learn­ing- Train­ings, mit Hil­fe dessen ein Tool trainiert wurde, das Aus­drücke, die in die Kat­e­gorien des the­o­riebasierten Mod­ells fall­en, automa­tisch erken­nt und annotiert. In einem Kernko­r­pus aus 100 Roma­nen aus vier Jahrhun­derten (18–21) wur­den mit Hil­fe dieses Tools mehr als eine Mil­lion Anno­ta­tio­nen in die Texte einge­fügt und anschließend analysiert.

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Kennen Sie schon … die Encyclopedia of Science Fiction?

Our aim is to pro­vide a com­pre­hen­sive, schol­ar­ly, and crit­i­cal guide to sci­ence fic­tion in all its forms.

https://sf-encyclopedia.com/about-us

Die Ency­clo­pe­dia of Sci­ence Fic­tion, kurz SFE, sam­melt seit über 40 Jahren nicht nur Biogra­phien und Bib­li­ogra­phien zu Autoren, Kün­stlern und Filmemach­ern aus dem Bere­ich der Sci­ence-Fic­tion, son­dern auch Ein­träge zu Fil­men, Radio- und Fernseh­pro­duk­tio­nen sowie Peri­odi­ka und anderen Pub­lika­tio­nen aus diesem Genre.
Die Daten­bank umfasst mit­tler­weile über 19.600 Ein­träge.

Neben den Hauprubriken „Themes“, „Peo­ple“, „Media“, „Cul­ture“ und „News“ gibt es auch eine alpha­betis­che Liste aller und eine chro­nol­o­gis­che Liste der neusten Ein­träge sowie „Spe­cials“ zu Jahresta­gen oder einem zufäl­lig aus­gewählten Ein­trag.

Das Team ist unter @SFEncyclopedia auf auf Twit­ter sowie auf Face­book vertreten.

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Podcast „99% Invisible“: „Corpse, Corps, Horse and Worse“

Logo Podcast 99% Invisible „In 1920, a Dutch writer named Ger­ard Nolst Tren­ité pub­lished a poem in Eng­lish titled The Chaos, designed to draw atten­tion to Eng­lish spelling and pro­nun­ci­a­tion — and all the con­fu­sion its absur­di­ties have let loose upon the world. It begins “Dear­est crea­ture in cre­ation; Study­ing Eng­lish pro­nun­ci­a­tion; I will teach you in my verse; Sounds like corpse, corps, horse and worse” and ends: “Hic­cough has the sound of ‘cup’…. My advice is—give it up!”
The absur­di­ty of this poem works because, frankly, when it comes to Eng­lish spelling and pro­nun­ci­a­tion, there is plen­ty of rhyme and very lit­tle rea­son. But what is the rea­son for that? Why among all Euro­pean lan­guages is Eng­lish so unique­ly chaot­ic today?
To help us answer that ques­tion, we spoke with lin­guist and long­time friend of the show, Ari­ka Okrent, author of the new book High­ly Irreg­u­lar: Why Tough, Through, and Dough Don’t Rhyme and Oth­er Odd­i­ties of the Eng­lish Lan­guage. In it, Ari­ka explores the ori­gins of those pho­net­ic para­dox­es, and it turns out some of the rea­sons for con­fu­sion are as coun­ter­in­tu­itive as the words them­selves.“

Sie kön­nen die Sendung, die 2021 veröf­fentlicht wurde, über die Seite des Pod­casts nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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WDR ZeitZeichen zu Simone de Beauvoir

Logo WDR bei Wikimedia Commons„Als „Tochter aus gutem Hause“ geboren, schrieb sie mit „Das andere Geschlecht“ einen der Grund­la­gen­texte der Frauen­be­we­gung. Mit Sartre lebte sie in ein­er außergewöhn­lichen Beziehung.
„Zweifel­los ist es beque­mer, in blind­er Unter­w­er­fung zu leben, als an sein­er Befreiung zu arbeit­en. Auch die Toten sind der Erde bess­er angepasst als die Leben­den.“ Simone de Beau­voir hat nicht nur sich selb­st befre­it, son­dern mit „Das andere Geschlecht: Sitte und Sexus der Frau“ einen der wichtig­sten Grund­la­gen­texte der Frauen­be­we­gung geschrieben. 1949 feierte die Schrift­stel­lerin und Intellek­tuelle mit diesem Buch, das prompt auf dem Index des Vatikans lan­dete, ihren Durch­bruch.

Sartre und der Biber
Am 9. Jan­u­ar 1908 wird Simone in Paris geboren, als „Tochter aus gutem Hause“, wie sie später einen ihrer Mem­oiren-Bände nen­nt. Sie studiert Lit­er­atur und Philoso­phie, absolviert die Abschlussprü­fung als Zweitbeste. Eine bessere Leis­tung zeigt nur ihr Stu­di­en­fre­und Jean-Paul Sartre. Die bei­den bilden ein Paar, das alle Gren­zen des Tradierten sprengt: Ohne Trauschein, ohne Kinder, aber mit einem 1929 geschlosse­nen Liebes-Pakt. Er sieht sex­uelle Frei­heit und völ­lige Offen­heit vor, die bei­de auch nutzen. Simone liebt Frauen und Män­ner.
Sie leben getren­nt, umge­hen so das Klein-Klein des Beziehungsall­t­ags in einem gemein­samen Haushalt. Ein Leben lang siezen sie sich: Sie nen­nt ihn schlicht „Sartre“, er nen­nt sie beim Spitz­na­men aus der Stu­dien­zeit „Cas­tor“, zu deutsch Biber – wegen ihrer kreativ­en Uner­müdlichkeit und ihrer gesel­li­gen Ader.

Der Exis­ten­zial­is­mus
Simone de Beau­voirs Buch „Das andere Geschlecht“ und Sartres Mon­u­men­tal­w­erk „Das Sein und das Nichts“ fußen bei­de auf dem gle­ichen exis­ten­tial­is­tis­chen Grundgedanken: Jed­er Men­sch hat die Frei­heit, sich selb­st zu entwer­fen in ein­er absur­den Welt. Es gibt keine göt­tliche Vorbes­tim­mung, am Anfang ste­ht die nack­te Exis­tenz, dann erst fol­gt die Sin­nge­bung. Oder wie Simone de Beau­voir, bezo­gen auf die Frauen­frage, radikal for­muliert: „Man wird nicht als Frau geboren, man wird es.“
Der Ein­fluss von de Beau­voir auf das Denken Sartres kann wohl kaum über­schätzt wer­den. Einen wesentlichen Unter­schied gibt es jedoch zwis­chen bei­den Jahrhun­der­twerken: de Beau­voir ist klar­er und ver­ständlich­er in ihrer Darstel­lung. Das charak­ter­isiert auch ihre Prosa. Für den Roman „Die Man­darins von Paris“ erhält sie 1954 renom­mierten „Prix Goncourt“.

Das Ver­mächt­nis
Sechs Jahre nach Sartre stirbt de Beau­voir am 14. April 1986 in Paris. Zu ihrem Ver­mächt­nis gehören neben ihren Büch­ern ihre Stand­haftigkeit gegen alle Anfein­dun­gen und ihr radikales Denken, das heute noch Frauen und Män­ner inspiri­ert.“

(WDR, Christoph Vormweg, Gesa Rünker)

Sie kön­nen die Sendung, die am 9.1.2023 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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Podcasts zu Lindisfarne 793

Deutschlandfunk Nova „Eine Stunde History“: „Wikinger – Der Überfall auf Lindisfarne 793“

Knapp 160 Jahre blüht das Kloster Lind­is­farne friedlich und pro­duk­tiv vor sich hin. Dann kom­men Wikinger zum Plün­dern auf die Insel – mit diesem Über­fall begin­nt ihre Zeit.


793 – Lind­is­farne eine kleine Insel vor der Nor­dostküste Eng­lands. Das Eiland ist nah am Fes­t­land gele­gen, bei Ebbe lässt sich das Fes­t­land zu Fuß erre­ichen. Das keltische Kloster beherrscht den All­t­ag und das Leben viel­er Mönche, die in der Abgeschieden­heit umgeben von der rauen Nord­see leben.
635 ist das Kloster von schot­tis­chen Mönchen unter Führung von Aidan von Lind­is­farne gegrün­det wor­den. Ihm fol­gt Cuth­bert von Lind­is­farne als erster Bischof, der als Heiliger verehrt wird. Nach Cuth­berts Tod fer­ti­gen die Mönche ein Evan­gelien­buch an, es ist eines der ältesten illus­tri­erten Hand­schriften, die noch erhal­ten sind.
Lind­is­farne erwirbt sich schnell den Ruf eines Zen­trums christlich­er Kun­st und Kul­tur. In ein­er Schreib­schule wer­den begabte Jun­gen unter­richtet und kun­stvolle Schriften hergestellt. Lind­is­farne wird Wall­fahrt­sort und über die Lan­des­gren­zen hin­aus bekan­nt. Auch bei den in Skan­di­navien ansäs­si­gen Wikingern, die dieses Holy Island am 8. Juni 793 über­fall­en.
Einen Bericht von diesem Ereig­nis hat uns der Gelehrte Alkuin hin­ter­lassen: „Noch nie hat sich in Bri­tan­nien solch­er Ter­ror ereignet, wie wir ihn jet­zt von einem hei­d­nis­chen Volk erlit­ten haben. Wir haben uns auch nicht vorgestellt, dass ein solch­er Angriff von See her möglich wäre. Seht, die Kirche des Heili­gen Cuth­bert, mit dem Blut der Priester Gottes bespritzt, ihres Zier­rats beraubt!„
Alkuin macht sich Sor­gen um die Sicher­heit Eng­lands, denn die Bru­tal­ität der Wikinger und die voll­ständi­ge Mis­sach­tung der christlichen Werte lassen Schlimmes für die Zukun­ft erah­nen. Dabei sind die Wikinger weniger auf Eroberung als auf Beute aus. Sie wollen plün­dern und stehlen und sich dann wieder zurückziehen. Dafür bieten sich Klöster an: Sie ste­hen meist an entle­ge­nen Teilen der Küste, die Mönche sind unbe­waffnet und ihre Klöster oft mit Gold und Sil­ber aus­ges­tat­tet.

Ihr hört in Eine Stunde His­to­ry:
Der Direk­tor des Wikinger-Muse­ums in Haitabu Matthias Toplak beschreibt die Wikinger, ihre Strate­gien und Ziele.
Der Augs­burg­er His­torik­er Mar­tin Kaufhold erläutert die Bedeu­tung der Wikinger für Europa und die Geschichte des Kon­ti­nents.
Der Filmwis­senschaftler Lukas Foer­ster erk­lärt, warum Wikinger-Filme so beliebt beim Pub­likum sind.
Deutsch­land­funk Nova-Geschicht­sex­perte Matthias von Hellfeld blickt auf die Geschichte des Klosters Lind­is­farne an der Küste Eng­lands zurück.
Deutsch­land­funk-Nova-Repor­terin Wiebke Lehn­hoff schildert den Über­fall der Wikinger auf das Kloster Lind­is­farne am 8. Juni 793. (Deutsch­land­funk)

Sie kön­nen die Sendung, die am 2.6.2023 auf Deutsch­land­funk Nova lief, über die Seite des Senders nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.


WDR Zeitzeichen zum Überfall der Wikinger auf die englische Klosterinsel Lindisfarne 793

„Als im Jahr 793 die ersten Segel der Wikinger­schiffe am Hor­i­zont auf­tauchen, ahnt kein­er der Mönche auf der Klosterin­sel Lind­is­farne im Nor­dosten Eng­lands, was ihnen bevorste­ht.


Im Mor­gen­grauen des 8. Juni 793 bere­it­en sich die Mönche im Kloster von St. Cuth­bert ger­ade auf das erste gemein­same Gebet vor. Plöt­zlich erscheint am Hor­i­zont eine kleine Flotte fremd ausse­hen­der Segelschiffe. Wenig später sprin­gen schw­er bewaffnete Män­ner von Bord und starten einen Über­fall, der die damals bekan­nte Welt erschüt­tert.

Angriff mit bru­taler Gewalt
Die Wikinger erfahren keine Gegen­wehr. Blitzar­tig schla­gen die mit Äxten und Lanzen bewaffneten Wikinger zu. Sie plün­dern die Kirche des berühmten Wall­fahrt­sortes, ertränken viele Mönche, ver­schlep­pen andere als Sklaven: „Nie zuvor ist der­ar­tige Gewalt in Bri­tan­nien erschienen.“ (Alkuin, englis­ch­er Berater von Karl dem Großen)

Beginn der Wikingerzeit schon vor dem Über­fall auf Lind­is­farne
Eske Willer­slev, Evo­lu­tion­s­genetik­er an der Uni­ver­sität Cam­bridge, erk­lärt, dass die Wikingerzeit ziem­lich sich­er nicht erst mit dem Angriff auf das Kloster St. Cuth­bert beginnt.„Wir haben eine große Genom­studie über die Wikinger gemacht, bei der wir von fast 500 Indi­viduen in ganz Europa die DNA sequen­ziert haben, um zu ver­ste­hen, wie die Entwick­lung in der Wikingerzeit aus­sah. Und vor allem, wie sie mit der üblichen Sichtweise, wie wir die Wikinger sehen und wie sie in Fil­men und so weit­er dargestellt wer­den, über­haupt zusam­men­passt.“

Migra­tion nach Skan­di­navien vor der Wikingerzeit
Die genetis­chen Dat­en zeigen, dass es bere­its kurz vor der Wikingerzeit in Skan­di­navien eine „Migra­tion von Men­schen aus Südeu­ropa Rich­tung Däne­mark gab, die dann weit­erge­zo­gen sind nach Nor­we­gen und Schwe­den. Wir wis­sen nicht, wer diese Men­schen waren. Wir wis­sen auch nicht genau, welchen Ein­fluss sie hat­ten. Aber es ist schon sehr auf­fäl­lig, dass das genau vor dem Beginn der Wikingerzeit passiert ist.“

Mythos der unbe­sieg­baren Wikinger
Die Wikinger wer­den zum Mythos. Nordis­che Krieger, ver­meintlich unbe­sieg­bar mit ihren wendi­gen Segelschif­f­en. Sie schla­gen meist über­raschend zu und ver­schwinden oft genau­so schnell, wie sie gekom­men sind.

In Sagas nimmt man es mit der Wahrheit nicht so genau
Eng­land, Schot­t­land, Irland. Das Franken­re­ich. Spanien oder Nordafri­ka. Vor den Nord­män­nern ist von Ende des 8. bis Mitte des 11. Jahrhun­derts kaum jemand sich­er.
Der Mythos der unbe­sieg­baren, blonden, bär­ti­gen und großen Wikinger hält sich seit dem aus­ge­hen­den Mit­te­lal­ter hart­näck­ig. Dass Wikinger keine Hörn­er­helme getra­gen haben, ist inzwis­chen bekan­nt. Genau­so ist es mit den fan­tastis­chen isländis­chen Helden­erzäh­lun­gen über die Groß­tat­en der Wikinger.
In den Sagas, so Eske Willer­slev, sei jedes Mal, wenn ein Wikinger gestor­ben war, „etwas unglaublich Cooles und Wichtiges“, aber auch Unwahrschein­lich­es geschrieben wor­den. Die Absicht war, die Wikingerzeit als eine gold­ene Ära erscheinen zu lassen.

Zeit­en­wende nach dem Tod Har­ald des Harten
Genau­so wenig, wie es einen genauen Anfang der Wikingerzeit gibt, gibt es ein genaues Ende. Das Jahr 1066 markiert aber eine Zeit­en­wende. Har­ald der Harte, Wikinger und König von Nor­we­gen, fällt in der Schlacht von Stam­ford Bridge.
Damit übernehmen in Eng­land die Nor­man­nen die Macht. Sie sind Nach­fahren der Wikinger, die sich einst in der Nor­mandie niederge­lassen hat­ten. Die Wikingerüber­fälle hören nach und nach auf.“

(WDR, Andrea Kath, Mat­ti Hesse)

Sie kön­nen die Sendung, die am 8.6.2023 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

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WDR Zeitzeichen zu Albert Vigoleis Thelen

Logo WDR bei Wikimedia Commons„Vor allem ein Buch hat ihn bekan­nt gemacht: „Die Insel des zweit­en Gesichts“, die Erin­nerun­gen an einen mehrjähri­gen Aufen­thalt auf Mal­lor­ca ab 1931, ver­spielt, fab­u­lier­freudig, (aber)witzig.
Und doch gilt Albert Vigoleis The­len, Schrift­steller und Über­set­zer, als ein­er der bekan­ntesten Unbekan­nten der deutschen Lit­er­atur. Denn seine anderen Werke sind mehr oder weniger vergessen. Das mag an seinem meist unfrei­willi­gen Wan­der­leben gele­gen haben.
The­len, am 28. Sep­tem­ber 1903 am Nieder­rhein geboren, wurde mit sein­er Frau Beat­rice auf­grund der poli­tis­chen Umstände durch halb Europa getrieben, Spanien, Por­tu­gal, die Nieder­lande, die Schweiz. Den Lebens­abend ver­brachte er dann wieder im eher ungeliebten Deutsch­land: „Heimat­los bin ich meine Heimat selb­st.“
Es wäre an der Zeit, Albert Vigoleis The­len als einen großar­ti­gen Schrift­steller neu zu ent­deck­en.“

(WDR, Jut­ta Duhm-Heitz­mann, Hilde­gard Schulte)

Sie kön­nen die Sendung aus dem Jahr 2013 über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden.

Übri­gens hat Vigoleis unter anderem an der Uni Mün­ster studiert! 🙂