Diese Website verwendet Cookies. Wenn Sie die Website weiter nutzen, gehen wir davon aus, dass Sie hiermit einverstanden sind.

Datenschutzhinweis
Permalink

0

Deutschlandfunk Nova „Eine Stunde History“: „Berlin 1892: Edvard Munch – Der Kunstskandal im Kaiserreich“

Logo Deutschlandfunk Nova bei Wikimedia Commons„Edvard Munch wusste, wie er sein Inner­stes nach außen trägt. Das Leben des nor­wegis­chen Malers war von Krankheit und Tod geprägt. Das zeigte er auch in seinen Bildern. Damit löste er 1892 bei ein­er Ausstel­lung in Berlin einen Skan­dal aus.
Edvard Munch wächst behütet in einem nor­wegis­chen Dorf auf. Er lernt aber auch schon früh, mit Tod und Trauer umzuge­hen. Seine Mut­ter stirbt 1868 an Tuberku­lose. Edvard Munch ist zu dem Zeit­punkt fünf Jahre alt. Etwa neun Jahre später stirbt seine ältere Schwest­er an Schwind­sucht, und seine jüng­ste Schwest­er hat schwere Depressionen.

Geprägt von Krankheit und Tod
Krankheit und Tod prä­gen das gesamte Leben von Edvard Munch. Das zeigt er auch in seinen Bildern. Mit sein­er Kun­st kann er nicht nur seine Erfahrun­gen, son­dern auch sein großes Tal­ent aus­drück­en.
Der nor­wegis­che Maler ist ein­er der bedeu­tend­sten Vertreter des Expres­sion­is­mus, also ein­er Kun­strich­tung, die eher Gefüh­le zum Aus­druck bringt, als es zum Beispiel beim Real­is­mus der Fall war.
Das deutsche Kaiser­re­ich ist aber von ein­er kon­ser­v­a­tiv­en Grund­hal­tung geprägt. Kaiser Wil­helm II. legt 1901 fest, dass eine „Kun­st, die sich über die von Mir beze­ich­neten Geset­ze und Schranken hin­wegset­zt“, keine Kun­st mehr sei, „sie ist Fab­rikar­beit.„
Das führt dazu, dass vor allem His­to­rien­malereien und Huldigun­gen pro­duziert wer­den, die sich den Helden der Ver­gan­gen­heit wid­men. Die kon­ser­v­a­tiv­en Malereien sollen die ange­blich glo­r­re­iche Ver­gan­gen­heit der Deutschen idealisieren.

Eine „anar­chis­tis­che Pro­voka­tion“ mit Wirkung
Als Edvard Munch 1892 in Berlin seine Bilder ausstellt, löst er damit einen Kun­st­skan­dal aus, den es in diesem Aus­maß bis dahin nicht gegeben hat. Die Bilder seien eine „anar­chis­tis­che Pro­voka­tion“, die sofort zu ent­fer­nen sei, hieß es.
Sieben Tage nach der Eröff­nung wurde die Ausstel­lung im Architek­ten­haus in der Berlin­er Wil­helm­straße wieder geschlossen. Edvard Munch ist damit schla­gar­tig berühmt und wird in den kom­menden Jahren zu einem inter­na­tion­al bekan­nten Kün­stler.
Sein Bild „Der Schrei“ entste­ht unge­fähr ein Jahr nach der Ausstel­lung in Berlin und ist heute noch aktuell: Das angstvoll aufgeris­sene Gesicht zeigt nicht nur den außeror­dentlichen Schreck­en, den das Gesicht sieht, son­dern gewährt gle­ichzeit­ig einen eben­so erschreck­enden Ein­blick in eine zutief­st ver­störte Seele, die mit dem Gese­henen nicht zurechtkommt.

Ihr hört in Eine Stunde His­to­ry:
- Skan­di­nav­ist Ulrich Brömm­ling beschreibt die Zeit von Edvard Munch in Berlin.
- Kul­tur­wis­senschaftler und Munch-Biograf Hans Dieter Huber blickt auf die Hin­ter­gründe des Skan­dals der Ausstel­lung von Edvard Munch Anfang Novem­ber 1892 in Berlin.
- Dlf-Kul­turredak­teur Ste­fan Kold­e­hoff erläutert die Rolle und Bedeu­tung von Edvard Munch für den Expres­sion­is­mus und die serielle Malerei.
- Deutsch­land­funk-Nova-Geschicht­sex­perte Matthias von Hellfeld erläutert die Sta­tio­nen im Leben von Edvard Munch.
- Deutsch­land­funk-Nova-Reporter Armin Him­mel­rath erin­nert an den Skan­dal, der das deutsche Kaiser­re­ich erschüt­tert hat.“

(Deutsch­land­funk, Markus Dich­mann, Matthias von Hellfeld)

Sie kön­nen die Sendung, die am 4.11.2022 auf Deutsch­land­funk Nova lief, über die Seite des Senders nach­hören oder als Audio­datei herunterladen.

Permalink

0

SWR2 Wissen: „Faust 1 – #Goethe #Science #Sex“

Logo SWR2 bei Wikimedia CommonsDer Forsch­er Hein­rich Faust sitzt in seinem Labor vor dem Com­put­er. Als er frus­tri­ert den Steck­er ziehen will, erscheint Mephis­to. Er zeigt Faust ero­tis­che Web­seit­en und ver­führt ihn zu Dates in der realen Welt. Bald darauf wird Faust die lästige Gretchen­frage hören: „Wie hältst du es in dieser hochtech­nisierten, sex­u­al­isierten Welt mit der Moral?“
So kön­nte ein Szenario von „Faust“ im 21. Jahrhun­dert ausse­hen. Goethes Tragödie ist zeit­los aktuell. Bis heute spiegelt sie den Umgang mit der Welt, der im Namen des Fortschritts, aber auch der Liebe und Befreiung über Leichen geht.
John von Düf­fel und Ulrike Draes­ner im Gespräch mit Anja Brock­ert über Goethes „Faust““
. (SWR)

Sie kön­nen die Sendung aus dem Jahr 2015, die zulet­zt am 3.2.2020 in der Rei­he „SWR2 Wis­sen“ lief, über die Seite des SWR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden. Es gibt auch ein Manuskript zur Sendung.

Permalink

0

Open-Access-Bücher zur Literaturwissenschaft

In der let­zten Zeit sind u.a. diese frei ver­füg­baren Titel erschienen:

Literary studies and well-being: structures of experience in the worldly work of literature and healthcare

Ronald Schleifer
https://doi.org/10.5040/9781350335714

The lit­er­ary arts rep­re­sent and pro­voke expe­ri­ences of under­stand­ing and emo­tion, and this open access study exam­ines how the prac­ti­cal pur­suit of well-being in health­care reveals pur­pos­es at the core of our engage­ments with and under­stand­ing of lit­er­a­ture itself.

Dur­ing the past twen­ty years, much admirable work in the “health human­i­ties” has focused upon what stud­ies of lit­er­a­ture con­tribute to the under­stand­ings and the prac­ti­cal work—the “world­ly work”—of health­care. Such a project aims at devel­op­ing health­care prac­ti­tion­ers who bring greater care to those who come to them ail­ing or in fear or faced with ter­ri­ble suf­fer­ing. Lit­er­ary Stud­ies and Well-Being turns this inside out by exam­in­ing the inter­gen­er­a­tional care­tak­ing of health­care in a man­ner which allows us to com­pre­hend the nature and dis­ci­pline of lit­er­ary stud­ies in new ways.

Frauensatiren der Frühen Neuzeit: Traditionen, Topoi, Tendenzen

Emma Louise Bruck­lach­er
https://doi.org/10.1515/9783110779172

Herrschsüchtige Ehe­frauen, wol­lüstige Jungfern, hässliche Vet­teln, män­nerquälende Hex­en und pseudo­gelehrte Frauen begeg­nen häu­fig in satirischen Schriften der Frühen Neuzeit. Indem sie misog­y­ne Topoi und Tra­di­tio­nen auf­greifen und aktu­al­isieren, erweisen sich Frauen­satiren als bedeu­ten­des trans­gener­isches Phänomen der deutschen Lit­er­atur- und Kul­turgeschichte im Kon­text der europäis­chen Querelle des Sex­es.

Das weit über hun­dert Texte umfassende Cor­pus wird in der kom­para­tis­tisch angelegten Studie erst­mals erschlossen. Um die lit­er­arischen Kon­struk­tio­nen ›devianter Frauen‹ sys­tem­a­tisch zu erfassen, wer­den fünf struk­turell dom­i­nante Gen­deraspek­te – Herrschaft, Sex­u­al­ität, Hässlichkeit/Schönheit, Dia­bo­lik und Bil­dung – unter­schieden und in ihren jew­eili­gen diskur­siv­en Struk­turen und funk­tionalen Anla­gen analysiert. Beson­deres Augen­merk gilt dem inter­textuellen Pro­fil der Frauen­satiren, die antike Vor­bilder, mit­te­lal­ter­liche Tra­di­tio­nen und volkssprach­liche Muster des früh­neuzeitlichen Europa auf­greifen, trans­la­torisch aneignen und mod­i­fizieren. Auch wenn sie meist von der Moral­didaxe bes­timmt sind, ent­fal­ten Frauen­satiren zunehmend eine ästhetis­che Eigen­dy­namik und tendieren zum unter­halt­sam-misog­y­nen Selbstzweck.

Writing Facts: Interdisciplinary Discussions of a Key Concept in Modernity

Susanne Knaller
https://doi.org/10.14361/9783839462713

»Fact« is one of the most cru­cial inven­tions of mod­ern times. Susanne Knaller dis­cuss­es the func­tions of this pow­er­ful notion in the arts and the sci­ences, its impact on aes­thet­ic mod­els and sys­tems of knowl­edge. The prac­tice of writ­ing pro­vides an effec­tive pro­ce­dure to real­ize and to under­stand facts. This con­cerns prepara­to­ry pro­ce­dures, for­mal choic­es, mod­els of argu­men­ta­tion, and nar­ra­tive pat­terns. By con­sid­er­ing »writ­ing facts« and »writ­ing facts«, the vol­ume shows why and how »facts« are a result of knowl­edge, rules, and norms as well as of descrip­tion, argu­men­ta­tion, and nar­ra­tion. This approach allows new per­spec­tives on »fact« and its impact on modernity.

Permalink

0

Open-Access-Bücher zur anglistischen Literaturwissenschaft

In der let­zten Zeit sind u.a. diese frei ver­füg­baren Titel erschienen:

Equine medicine and popular romance in late medieval England

Francine McGre­gor
https://doi.org/10.1163/9789004538405

Equine Med­i­cine and Pop­u­lar Romance in Late Medieval Eng­land explores a sel­dom-stud­ied trove of Eng­lish vet­eri­nary man­u­als, illu­mi­nat­ing how the dai­ly care of hors­es they describe reshapes our under­stand­ing of equine rep­re­sen­ta­tion in the pop­u­lar romance of late medieval Eng­land. A saint removes a horse’s leg the more eas­i­ly to shoe him; a wild horse trans­forms spur wounds into the self-heal­ing prac­tice of bleed­ing; a mes­sen­ger cal­cu­lates time through his horse’s body. Such are the rich and con­flict­ed visions of horse/human con­nec­tion in the peri­od. Explor­ing this imag­ined rela­tion, Francine McGre­gor reveals a cul­tur­al under­cur­rent in which medieval Eng­land is so reliant on equine bod­ies that human anx­i­eties, desires, and very ori­en­ta­tion in dai­ly life are often fig­ured through them. This book illu­mi­nates the com­plex and con­tra­dic­to­ry yearn­ings shap­ing medieval per­cep­tions of the horse, the self, and the iden­ti­ties born of their affinity.

On Making Fiction: Frankenstein and the Life of Stories

Friederike Dane­brock
https://doi.org/10.14361/9783839465509

Fic­tion is gen­er­al­ly under­stood to be a fas­ci­nat­ing, yet some­how defi­cient affair, mere­ly deriv­a­tive of real­i­ty. What if we could, instead, come up with an affir­ma­tive approach that takes sto­ries seri­ous­ly in their capac­i­ty to bring forth a sub­stance of their own? Icon­ic texts such as Mary Shelley’s Franken­stein and its numer­ous adap­ta­tions stub­born­ly resist our attempts to clas­si­fy them as mere rep­re­sen­ta­tions of real­i­ty. Friederike Dane­brock shows how these texts insist that we take them seri­ous­ly as agents and inter­locu­tors in our world- and cul­ture-mak­ing activ­i­ties. Draw­ing on this analy­sis, she devel­ops a the­o­ry of nar­ra­tive fic­tion as a gen­er­a­tive practice.

Maritime Mobilities in Anglophone Literature and Culture

Alexan­dra Ganser & Charne Lav­ery (Hrsg.)
https://doi.org/10.1007/978–3‑030–91275‑8

This open access edit­ed col­lec­tion explores var­i­ous aspects of how ocean­ic im/ mobil­i­ties have been framed and artic­u­lat­ed in the lit­er­ary and cul­tur­al imag­i­na­tion. It cov­ers the entan­gle­ments of mar­itime mobil­i­ty and immo­bil­i­ty as they are artic­u­lat­ed and prob­lema­tized in select­ed lit­er­a­ture and cul­tur­al forms from the ear­ly mod­ern peri­od to the present. In par­tic­u­lar, it brings cul­tur­al mobil­i­ty stud­ies into con­ver­sa­tion with the mar­itime and ocean­ic human­i­ties. The con­trib­u­tors exam­ine the inter­face between the tra­di­tion­al Euro­cen­tric imag­i­na­tion of the sea as roman­tic and metaphor­i­cal, and the mate­ri­al­i­ty of the sea as a deathbed for racial­ized and ille­gal­ized humans as well as non-human populations.

Permalink

0

Kennen Sie schon … die Česká literární bibliografie?

Das Insti­tut für tschechis­che Lit­er­atur – Ústav pro česk­ou lit­er­atu­ru – der Akademie der Wis­senschaften der Tschechis­chen Repub­lik betreut diese Bib­li­ogra­phie zur tschechis­chen Lit­er­atur­wis­senschaft ab 1770.

The Czech Lit­er­ary Bib­li­og­ra­phy, oper­at­ing from the Insti­tute of Czech Lit­er­a­ture at the Czech Acad­e­my of Sci­ences, a pub­lic research insti­tu­tion, is a basic research infra­struc­ture for lit­er­ary Czech stud­ies and relat­ed human­i­ties (e.g. philol­o­gy, phi­los­o­phy, his­to­ry, art his­to­ry and journalism). 

Its objec­tive is to process, con­tin­u­ous­ly edit and update and place online a unique set of bib­li­o­graph­i­cal and oth­er knowl­edge data­bas­es, seam­less­ly map­ping out lit­er­ary events and lit­er­ary stud­ies in the Czech lands and the cir­cu­la­tion of Czech lit­er­a­ture abroad from the begin­ning of the Nation­al Revival to the present, regard­less of lan­guage, for­mat or medium.

All CLB data is avail­able to all users at any time and from any­where free of charge online in open access mode via the inter­net. Nowa­days the CLB’s activ­i­ties go far beyond basic data­base pro­cess­ing. They also include a very broad port­fo­lio of activ­i­ties rang­ing from the devel­op­ment and adap­ta­tion of soft­ware tools for access­ing and analysing bib­li­o­graph­i­cal data (tools devel­oped at the CLB are dis­trib­uted as open source), in-house research involv­ing bib­li­og­ra­phy (and the prepa­ra­tion of spe­cial­ized bib­li­ogra­phies), research in dig­i­tal human­i­ties and the new­ly estab­lished bib­li­o­graph­i­cal data sci­ence, oth­er forms of sci­en­tif­ic com­mu­ni­ca­tion (pub­li­ca­tions, orga­niz­ing lec­tures and work­shops, etc.), teach­ing and tuto­ri­als for stu­dents, espe­cial­ly uni­ver­si­ties, dig­i­ti­za­tion (espe­cial­ly dig­i­ti­za­tion of card index­es) and PR activ­i­ties and inter­ac­tion with user communities. 

https://clb.ucl.cas.cz/en/who-we-are/

Das Team der Bib­li­ogra­phie ist auch auf Twit­ter, Face­book und YouTube vertreten.

Permalink

0

„Aus der Feder, mit der Feder“: Online-Ausstellung zu Droste-Hülshoff

Screenshot der Online-Ausstellung "Aus der Feder, mit der Feder. Collagen, Zeichnungen und Gedichte von Annette von Droste-Hülshoff", https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/feder-droste-huelshoff/

„Was gibt es eigentlich an west­fälis­ch­er Lit­er­atur online?“ – Mit dieser Frage machte sich Clau­dia Lieb, Pri­vat­dozentin in der Mün­ster­an­er Ger­man­is­tik, vor einiger Zeit auf die Suche nach dig­i­tal­en Präsen­ta­tio­nen zu west­fälis­chen Autorin­nen und Autoren.
Beim Stöbern in der Samm­lung der ULB Mün­ster zu Annette von Droste Hül­shoff stieß sie auf das Foto ein­er Col­lage mit ein­er Pfauen­fed­er, die Droste-Hül­shoff 1820 ange­fer­tigt hat. Die erste spon­tane Über­legung „Daraus müsste man was machen!“ entwick­elte sich schließlich zu ein­er virtuellen Lit­er­at­u­rausstel­lung, die Clau­dia Lieb mit Studieren­den erar­beit­et hat.

Als Plat­tform dient die Deutsche Dig­i­tale Bib­lio­thek, die eine Soft­ware für die Erstel­lung solch­er Ausstel­lun­gen zur Ver­fü­gung stellt und die Kuratierung und Umset­zung von Ausstel­lun­gen begleit­et; die Exponate aus den Samm­lun­gen der DDB und der ULB Mün­ster wer­den von Zitat­en aus Droste-Tex­ten und ‑Briefen einger­ahmt.
Gemein­sam mit den Studieren­den hat Clau­dia Lieb die aus­gewählten Col­la­gen, Zeich­nun­gen und Gedichte tran­skri­biert und wis­senschaftlich analysiert; dabei ent­standen einige inter­es­sante neue Forschungsergebnisse.

Pünk­tlich zu ihrem 175sten Todestag am 24. Mai 2023 erhal­ten die Besucherin­nen und Besuch­er der Ausstel­lung „Aus der Fed­er, mit der Fed­er. Col­la­gen, Zeich­nun­gen und Gedichte von Annette von Droste-Hül­shoff“ nun gemäß des Prinzips des „Scrol­lytelling“ einige Ein­blicke in das Leben und das Werk der Dich­terin.
Wenn Sie außer­dem wis­sen wollen, warum man als Lit­er­atur­wis­senschaft­lerin auch mal Ornitholo­gen kon­sul­tieren, über die Herkun­ft von Scheren­schnit­ten nach­denken oder mit dem Bun­desver­wal­tungsamt Kon­takt aufnehmen muss – schauen Sie mal rein!

Permalink

0

Kennen Sie schon … das Goethe-Wörterbuch?

Das Goethe-Wörter­buch ist ein indi­vid­u­al­sprach­lich­es Bedeu­tungswörter­buch, das den gesamten Wortschatz Goethes – rund 93.000 Stich­wörter – in alpha­betis­ch­er Anord­nung und sys­tem­a­tisch nach Gebrauch­sweisen gegliederten Wor­tar­tikeln wiedergibt. 

Dabei wer­den Gemein­sprach­lichkeit, vielfältige Fach­sprach­lichkeit und das Beson­dere der Goetheschen Dichter­sprache gle­icher­maßen berück­sichtigt. Das nicht nur für die Erschließung der Goetheschen Dich­tung, son­dern als Ver­ständ­nishil­fe für alle Texte von Klas­sik bis Roman­tik unent­behrlich gewor­dene Nach­schlagew­erk befind­et sich bere­its im let­zten Drit­tel des Alphabets.

Wer wis­sen will, wie man zwis­chen Rokoko und Bie­der­meier über den „Men­schen” und die „Nation” sprach, über die „Öffentlichkeit” und das „Pri­vate”, über „Poli­tik” und „Polizei”, nicht zulet­zt auch über die „Pöbel­ma­jestät” und die „Polterthe­o­rie”, der wird hier fündig. Über­sichtlich gegliederte Wor­tar­tikel informieren umfassend über die z.T. recht über­raschen­den Bedeu­tungsaspek­te in der Kinder­stube des heuti­gen Deutsch; belegt wer­den die Befunde eben­so anschaulich wie unter­halt­sam mit Orig­i­nalz­i­tat­en auch aus den Randge­bi­eten von Goethes Schaffen.

Das Goethe-Wörter­buch ist ein inter­akademis­ches Pro­jekt. Arbeitsstellen sind neben Tübin­gen auch in Berlin/Leipzig, betreut durch die Berlin-Bran­den­bur­gis­che Akademie der Wis­senschaften, und in Ham­burg, betreut durch die Nieder­säch­sis­che Akademie der Wis­senschaften zu Göt­tin­gen, von Pro­jek­t­be­ginn an etabliert.

https://www.hadw-bw.de/forschung/forschungsstelle/goethe-woerterbuch

Auf der Seite „Aktuelles“ gibt es Infor­ma­tio­nen zur Entwick­lung des Pro­jek­tes.
Unter @GWoerterbuch sind die Arbeitsstellen des Goethe-Wörter­buch­es auch auf Twit­ter vertreten.

Das Wörter­buch ist übri­gens seit 2005 auch Teil des Tri­er­er Wörter­buch­net­zes!
An Verknüp­fun­gen zwis­chen dem Wörter­buch und Online-Edi­tio­nen von Werke Goethes wird kon­tinuier­lich gear­beit­et, wie dieser Blog­post erläutert.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen zum Wörter­buch find­en Sie z.B. in diesem Artikel:
Kramer, Undine / Dreis­bach, Elke / Eicheldinger, Mar­ti­na (2023):
„Von der Wörter­buchidee zur Wörter­buch­wirk­lichkeit. Das Goethe-Wörter­buch“.
In: Zeitschrift für Ger­man­is­tik 33.1:113–138. https://doi.org/10.3726/92174_113.

Permalink

0

Kennen Sie schon … das Centrum für reflektierte Textanalyse, kurz CRETA?

Das „Cen­trum für reflek­tierte Tex­t­analyse“ (CRETA) konzen­tri­ert sich auf die Entwick­lung von Meth­o­d­en zur kri­tisch-reflek­tierten Tex­t­analyse im Forschungs­bere­ich der Dig­i­tal Human­i­ties. Die Meth­o­d­en wer­den fachüber­greifend für tex­t­an­a­lytis­che Fragestel­lun­gen aus der Literatur‑, Sprach‑, Geschichts- und Sozial­wis­senschaft sowie Philoso­phie erar­beit­et und eingesetzt.

Was macht CRETA?

Zu den Vere­in­sak­tiv­itäten gehören gemein­same Pub­lika­tio­nen, Work­shops und Tuto­ri­als, das Coach­ing und jährlich stat­tfind­ende Werk­stät­ten. Weit­ere geplante Aktiv­itäten wer­den auf dieser Web­seite angekündigt und dokumentiert.

Die Forschungsziele des Vereins:

Wir haben uns im CRETA e.V. zusam­mengeschlossen, da wir – obwohl über ver­schiedene Stan­dorte verteilt – gemein­sam daran arbeit­en, reflek­tierte Prak­tiken der Tex­t­analyse in den Geistes- und Sozial­wis­senschaften zu entwick­eln, zu unter­suchen, zu beschreiben und zu ver­ankern. Dabei sehen wir drei große und wiederkehrende Herausforderungen:

  1. Die Oper­a­tional­isierung geis­teswis­senschaftlich­er Fragestel­lun­gen und damit zusam­men­hän­gen­der Begriffe, also die for­male und ggf. tech­nis­che Umset­zung und Mess­bar­ma­chung der Begriffe. Wir fassen darunter sowohl Fra­gen der oper­a­tionalen Def­i­n­i­tion und manuellen Anno­ta­tion bzw. Annotier­barkeit als auch Fra­gen der automa­tis­chen Erken­nung. Viele Fra­gen stellen sich z.B. im Bere­ich der Qual­itätssicherung bzw. Vali­dierung von Oper­a­tional­isierun­gen, die auch den Ver­gle­ich von Oper­a­tional­isierun­gen ermöglichen würde. Hier fehlen noch all­ge­mein anerkan­nte Strate­gien, die den Unter­suchungs­ge­gen­stän­den gerecht wer­den. Auch die Re-Inte­gra­tion quan­ti­ta­tiv­er Ergeb­nisse in hermeneutis­che Work­flows und Arbeit­sprozesse sorgt regelmäßig für neue Her­aus­forderun­gen, denen es sich zu stellen gilt.
  2. Die prob­lem-adäquate Nutzung der tech­nis­chen Möglichkeit­en: Für die maschinell unter­stützte Tex­t­analyse kann auf ein bre­ites tech­nis­ches Inven­tar von Möglichkeit­en zurück­ge­grif­f­en wer­den — von regel­basierten Sys­te­men bis hin zu kün­stlichen neu­ronalen Net­zen („deep learn­ing“). Neben rein tech­nis­che Anforderun­gen an die Per­for­manz treten in den Dig­i­tal Human­i­ties aber weit­ere, die sich nicht direkt in Eval­u­a­tion­s­metriken abbilden lassen. Eine Transparenz/Interpretierbarkeit der Mod­elle etwa kann ‚blinde Fleck­en‘ der Mod­elle erken­nen helfen, ist aber auch jen­seits dessen für eine hermeneutis­che Ein­bindung zen­tral. Auch die Inte­gra­tion existieren­den Wis­sens über die Domäne in die Mod­elle ist in vie­len Fällen ein Desiderat.
  3. Die Auswirkun­gen des Ein­satzes maschineller Ver­fahren für den geis­teswis­senschaftlichen Forschung­sprozess für die Men­schen, die ihn betreiben: Auch wenn Com­put­er Beiträge zum Erken­nt­nis­gewinn liefern, bleiben es Men­schen, die den Erken­nt­nis­gewinn haben, ihn for­mulieren und auch kom­mu­nizieren. Die dritte Her­aus­forderung ist also die Inter­diszi­pli­nar­ität als solche, wobei damit sowohl die Zusam­me­nar­beit zwis­chen D- und H‑Disziplinen gemeint ist als auch die Entwick­lung von Lösun­gen über ver­schiedene H‑Disziplinen hin­weg. Auch die Frage, was eigentlich die Stan­dard­ver­fahren oder ‑werkzeuge mündi­ger Textwissenschaftler/innen sind, spielt hier eine Rolle, weil ihre Antwort mitentschei­det, welche Ver­fahren noch erk­lärungs­bedürftig sind und welche nicht.
https://cretaverein.de/research/

Das Team ist unter @CRETAverein auch auf Twit­ter zu finden.

Permalink

0

Kennen Sie schon … „Eunoia“?

Unter dem Mot­to „Words That Don’t Trans­late“ sam­melt die „Erfind­erin“ dieser Daten­bank Wörter, für die es in anderen Sprachen keine genauen Pen­dants gibt:

Logo der Datenbank Eunoia (https://eunoia.world/) (Stand 6.4.2023)

Wel­come to Eunoia: the search­able direc­to­ry of words that don’t trans­late. Eunoia itself is one of those untrans­lat­able words, which essen­tial­ly means a well-mind or beau­ti­ful thinking.

Eunoia allows you to search for untrans­lat­able words by lan­guage, tag, or the word itself. There are over 500 words in the data­base, across 50+ lan­guages and 50+ tags. 

Eunoia was orig­i­nal­ly built as part of a 24 hour start­up chal­lenge by Steph. It came fifth in that par­tic­u­lar chal­lenge and was the #2 prod­uct of the day on Prod­uct Hunt. She’s always been fas­ci­nat­ed with lan­guages and their untrans­lat­able words, but specif­i­cal­ly how when you look at them on an aggre­gate lev­el, it’s almost like a look­ing glass into that culture.

Eunoia is always wel­com­ing new sug­ges­tions

https://eunoia.world/about

Screenshot einiger Einträge in der Datenbank Eunoia (https://eunoia.world/) (Stand 6.4.2023)
Permalink

0

SWR 2 Wissen: „Scott Fitzgerald – Das Leben, ein Liebesbeweis“

Logo SWR2 bei Wikimedia Commons„F. Scott Fitzger­ald: Kein ander­er US-amerikanis­ch­er Autor hat das Leben der Roar­ing Twen­ties so detail­liert und schillernd dargestellt wie er.
Beson­ders bekan­nt und spek­takulär ver­filmt – Der große Gatsby.“

(SWR, Astrid Mayerle)

Sie kön­nen die Sendung aus dem Jahr 2016, die zulet­zt am 18.5.2021 in der Rei­he „SWR2 Wis­sen“ lief, über die Seite des SWR nach­hören oder als Audio­datei herunterladen.

Permalink

0

WDR ZeitZeichen zu Adriano Celentano

Logo WDR bei Wikimedia Commons„Adri­ano Celen­tano ist eine Naturge­walt – find­et nicht nur seine Fre­undin Sophia Loren. Seine raue Stimme machte „Azzur­ro“ zum Welth­it. In seinem Heimat­land Ital­ien ist der Enter­tain­er auch eine moralis­che Instanz: Er kri­tisiert die Poli­tik­er, prangert Kor­rup­tion an und set­zt sich für den Umweltschutz ein.

In Deutsch­land pop­ulär durch Klamauk
„Über diese Filme, über diesen Kla­mauk – so haben natür­lich in Deutsch­land ganz viele Celen­tano ken­nen­gel­ernt. Das ist das erste, woran viele Deutsche denken, wenn sie „Adri­ano Celen­tano“ hören“, erk­lärt Eric Pfeil, der einen Reise­führer durch die ital­ienis­che Pop­musik geschrieben hat. Azzur­ro – heißt er, mit 100 Songs durch Italien.

Anspruchsvolles Kino und ital­ienis­che Pop-Hymnen
Adri­ano Celen­tano nimmt sein Pub­likum meist schnell für sich ein. Fed­eri­co Felli­ni engagiert ihn sofort für seinen Film „La dolce vita“, nach­dem er ein Konz­ert des jun­gen Sängers besucht hat­te. Der viel­seit­ige Kün­stler Celen­tano ist unangepasst, seine herbe Stimme macht „Azzur­ro“ oder „Una fes­ta sui prati“ zu Hym­nen der ital­ienis­chen Popmusik.

Bar­fuß vor den Toren Mailands
In seinem berühmten Lied „Il ragaz­zo del­la Via Gluck — der Junge aus der Gluck-Straße“ besingt Celen­tano sehn­süchtig die Gegend, aus der er kommt, wo er am 6. Jan­u­ar 1938 geboren wird.
Sein Eltern­haus in der Via Gluck liegt damals noch vor den Toren Mai­lands, inmit­ten von Wiesen, über die er als Kind glück­lich und bar­fuß läuft.

Schon 1966 ein Umweltsong
Die Zeit verge­ht, der Junge, der die Via Gluck einst ver­ließ, hat steile Kar­riere gemacht. Die Sehn­sucht treibt ihn zurück an den Ort sein­er Kindheit.
„Und dann kommt er zurück in dieses Haus in der Via Gluck und der Fre­und ist nicht mehr da. Das Haus ist aber auch nicht mehr zu find­en, weil ja dieses Hochziehen der Vorstädte eben dieses Land plattgemacht hat. Wenn man so will, ein wertkon­ser­v­a­tiv­er Umwelt­song eigentlich – 1966“, erk­lärt Eric Pfeil.

Seichte Komö­di­en mit Ornel­la Muti
Auf der Bühne lässt Celen­tano es krachen, hin­ter den Kulis­sen ist er gle­ich zu Beginn ein clev­er­er Geschäfts­mann, weil er zwei­gleisig fährt: Er lebt den Rock’n Roll und dreht Musi­carel­li, pop­uläre erfol­gre­iche Musikkomödien.
In den 80er-Jahren singt Adri­ano Celen­tano zwar noch, ist auch in den Charts, aber seine Lei­den­schaft für die Musik schläft ein wenig ein. Er dreht seine bekan­nten Streifen „Bin­go Bon­go“, „Der gezähmte Wider­spen­stige“ und „Gib dem Affen Zuck­er“. Film­part­ner­in ist häu­fig seine Lieblingskol­le­gin Ornel­la Muti.
In diesen sehr seicht­en Komö­di­en spielt Celen­tano mal einen Men­schen, der unter Schim­pansen aufwächst und zum Botschafter der Tiere wird, einen pok­erver­rück­ten Ehe­mann, der als Geist wieder auf­taucht, und eigen­bröt­lerische Machos.

Ein stre­it­bar­er Geist
Doch Celen­tano kann nicht nur Kla­mauk, son­dern sagt, was er denkt: Er kri­tisiert öffentlich die krude Poli­tik seines Lan­des, prangert die Kor­rup­tion an, wirft Sil­vio Berlus­coni die Ver­let­zung der Presse­frei­heit vor.
Mit sein­er Frau Clau­dia Mori ist Adri­ano Celen­tano seit 1964 ver­heiratet. Heute, am 6. Jan­u­ar 2023, feiert der in Mai­land geborene Enter­tain­er seinen 85. Geburtstag.“

(WDR, Andrea Klasen, David Rother)

Sie kön­nen die Sendung, die am 6.1.2023 in der Rei­he „ZeitZe­ichen“ lief, über die Seite des WDR nach­hören oder als Audio­datei herunterladen.

Permalink

0

SWR2 Wissen: „Ulugh Bek – Gescheiterter Aufklärer des Islam“

Logo SWR2 bei Wikimedia Commons„Anfang des 15. Jahrhun­derts ist Ulugh Bek Herrsch­er im zen­tralasi­atis­chen Timuri­den-Reich. Er ist auch ein beg­nade­ter Astronom, seine Berech­nun­gen etwa der Ster­nen­po­si­tio­nen sind erstaunlich exakt. In Samarkand baut er eine Gelehrten­schule und das wohl beste Obser­va­to­ri­um sein­er Zeit.
Er ist überzeugt von der Bedeu­tung des ratio­nalen Denkens und will die Natur­wis­senschaften von den Glaubenslehren des Koran lösen. Doch damit machte er sich mächtige Feinde, er stirbt 1449 unter ungek­lärten Umständen.
Hat sein Tod ein Zeital­ter der Aufk­lärung im Islam ver­hin­dert?
(SWR, Uwe Springfeld)

Sie kön­nen die Sendung aus dem Jahr 2022, die zulet­zt am 13.1.2023 in der Rei­he „SWR2 Wis­sen“ lief, über die Seite des SWR nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden. Es gibt auch ein Manuskript zur Sendung.

Permalink

0

Podcast „Forschergeist“: „Leichte Sprache“

Logo des Forschergeist-Podcasts bei Twitter„Leichte Sprache wen­det sich an Men­schen mit Behin­derun­gen oder anderen Ein­schränkun­gen und öffnet das Tor auch für Fremd­sprach­ler und bessere Erk­lärun­gen kom­pliziert­er Sachver­halte. Leichte Sprache ver­mit­telt die Inhalte vere­in­facht, aber getra­gen durch eine andere Struk­turierung der Inhalte und nicht nur durch das Ver­wen­den ein­fach­er und weniger­er Worte. Wir sprechen mit Isabel Rink, Geschäfts­führerin der Forschungsstelle Leichte Sprache im Insti­tut für Über­set­zungswis­senschaft und Fachkom­mu­nika­tion an der Uni­ver­sität in Hildesheim über die kurze, aber leb­hafte Geschichte der Leicht­en Sprache, ihrer geset­zlichen Ver­ankerung, den Zie­len und Meth­o­d­en der Leicht­en Sprache und für welche Ziel­grup­pen Leichte Sprache hil­fre­ich sein kann.“

Sie kön­nen die Sendung, die 2018 veröf­fentlicht wurde, über die Seite des Pod­casts nach­hören oder als Audio­datei herun­ter­laden. Es gibt auch ein Tran­skript der Sendung.

Permalink

0

Kennen Sie schon … die Webserie „Preußen & Westfalen“?

Heute vor 152 Jahren wurde der Deutsch-Franzö­sis­che Krieg mit dem Frieden von Frank­furt offiziell für been­det erk­lärt. Dies ist der Start­punkt der 2018 pro­duzierten und veröf­fentlicht­en drei Episo­den ein­er öffentlich zugänglichen Web­serie, die vom Net­zw­erk „Preußen in West­falen“ präsen­tiert wor­den sind.

Nähere Infor­ma­tio­nen zur Webserie

Web­serie – Episode 1
Web­serie – Episode 2
Web­serie – Episode 3

In Laufe dieses Jahres wer­den weit­ere Episo­den zum The­ma „Frauen­be­we­gung während des ersten Weltkrieges“ veröffentlicht.

Nähere Infor­ma­tio­nen zum Net­zw­erk „Preußen in Westfalen“

Permalink

0

Podcast „Wissenschaft als Kompass“ zu indigenen nordeurasischen Sprachen

In ein­er Folge des Pod­casts der Akamedie der Wissenschaften in Hamburg – und in der „Kurz­fas­sung“ dazu – geht es um diese inter­es­sante Sprachgruppe.

Indigene nordeurasische Sprachen dokumentieren und vorm Vergessen bewahren. Das Akademienprojekt INEL.

Sprachen entste­hen, wan­deln sich und kön­nen auch wieder ausster­ben. Damit geht nicht nur ein Mit­tel der Kom­mu­nika­tion in bes­timmten Teilen der Erde ver­loren, son­dern auch jew­eils ein kul­turelles Erbe. Um im Fall von indi­ge­nen nordeura­sis­chen Sprachen möglichst viel Wis­sen und kul­turelles Erbe zu analysieren und zu bewahren, gibt es ein Langzeitvorhaben im Rah­men des Akademien­pro­gramms unter dem Dach der Akademie der Wis­senschaften in Ham­burg – in Koop­er­a­tion mit der Uni­ver­sität Ham­burg: Es heißt „INEL. Gram­matiken, Kor­po­ra und Sprachtech­nolo­gie für indi­gene nordeura­sis­che Sprachen“.

Die indi­ge­nen nordeura­sis­chen Sprachen haben ihre Heimat auf dem Gebi­et der Rus­sis­chen Föder­a­tion. Das Pro­jekt läuft seit 2016 bis Ende 2033. Im Gespräch mit der Pro­jek­tlei­t­erin, Prof. Dr. Beá­ta Wag­n­er-Nagy, geht es um die konkrete Forschungsar­beit mit Quellen und indi­ge­nen Sprecherin­nen und Sprech­ern. Welche Rollen spie­len Worter­büch­er, Funde in Rund­funkarchiv­en und Kri­te­rien, um eine eigen­ständi­ge Sprache zu erken­nen auch in Abgren­zung zu Dialek­ten. Beá­ta Wag­n­er-Nagy gibt zudem Ein­blicke in die Entwick­lung der schon abgeschlosse­nen Kor­po­ra zu Dol­gan­isch, Kamas­sisch und Selkupisch, die zugle­ich auch Spe­ich­er für das kul­turelle Erbe sind. Die Forschungsergeb­nisse wer­den dig­i­tal auf­bere­it­et und veröf­fentlicht für alle Interessierten.

Beá­ta Wag­n­er-Nagy ist Pro­fes­sorin für Finnougris­tik an der Uni­ver­sität Ham­burg und dort Geschäfts­führende Direk­torin des Insti­tuts für Finnougris­tik / Uralistik.

https://www.awhamburg.de/mediathek/podcasts/podcast-detail/indigene-nordeurasische-sprachen-dokumentieren-und-vorm-vergessen-bewahren-das-akademienprojekt-inel.html

Schlaglicht: Warum indigene nordeurasische Sprachen erforschen – Beispiel Dolganisch

Wer sich mit indi­ge­nen nordeura­sis­chen Sprachen beschäftigt, merkt schnell: Der Forschungs­be­darf ist hoch. Das zeigt sich schon daran, dass es schwierig ist, konkret zu benen­nen, um wie viele Sprachen es hier geht. Grund­la­gen­forschung betreibt aktuell ein Langzeitvorhaben im Rah­men des Akademien­pro­gramms unter dem Dach der Akademie der Wis­senschaften in Ham­burg – in Koop­er­a­tion mit der Uni­ver­sität Ham­burg: Es heißt „INEL. Gram­matiken, Kor­po­ra und Sprachtech­nolo­gie für indi­gene nordeura­sis­che Sprachen“.

In welch­er Beziehung ste­hen die indi­ge­nen nordeura­sis­chen Sprachen zur uralis­chen Sprach­fam­i­lie? Eine von vie­len Fra­gen, die Prof. Dr. Beá­ta Wag­n­er-Nagy beant­wortet als Lei­t­erin des Akademie-Langzeitvorhabens „INEL. Gram­matiken, Kor­po­ra und Sprachtech­nolo­gie für indi­gene nordeura­sis­che Sprachen“ im Akademienprogramm.

Zehn bis 15 indi­gene nordeura­sis­che Sprachen als eigen­ständi­ge Kor­po­ra aufzu­bere­it­en – das kön­nte bis zum Pro­jek­tende in 2033 zu schaf­fen sein: „im Ide­al­fall“, so Beá­ta Wag­n­er-Nagy. Dass sie als Ural­istin das Langzeitvorhaben INEL leit­et, hat auch his­torische Gründe. Die Wiege der uralis­chen Sprach­fam­i­lie ste­ht in der heuti­gen Rus­sis­chen Föder­a­tion, dort, wo die indi­ge­nen nordeura­sis­chen Sprachen zu Hause sind. In Schlaglicht-Folge 4 berichtet Wag­n­er-Nagy am Beispiel des Dol­gan­is­chen, wie wichtig und facetten­re­ich die Pro­jekt-Arbeit von INEL sich gestaltet.

Sie hören Auszüge aus dem Gespräch mit Beá­ta Wag­n­er-Nagy für Folge 4 unseres Pod­cast; neben der Gesprächs­fas­sung bieten wir Ihnen immer ein kürz­eres Schlaglicht auf zen­trale Aspek­te der lan­gen Podcast-Fassung.

https://www.awhamburg.de/mediathek/podcasts/podcast-detail/schlaglicht-warum-indigene-nordeurasische-sprachen-erforschen-beispiel-dolganisch.html